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Freitag, 12. Januar 2024

Der Wind hat sich gestern Abend verabschiedet. Wir haben herrlich geschlafen. Heute Morgen wird gepackt. Es geht für 10 Tage in die Antarktis auf Kreuzfahrt, mit dem Hurtigruten Schiff MS Fridjof Nansen. Hoffentlich haben wir an alles gedacht. Das Wohni muss natürlich auch geputzt und entleert werden. Zum Mittagessen gibt es die letzten Reste. Anschliessend parken wir um, damit unser D-Hai nicht so stark dem Wind ausgesetzt ist. Um 14.45h holt uns ein Taxi und bringt uns zum Hafen. Auf dem Weg zum Schiff lernen wir zwei Wissenschaftler kennen, die auf einem anderen Schiff arbeiten. Sie beglückwünschen uns zu unserer Wahl, die Antarktis zu erkunden und verabschieden sich dann. Sie werden es nicht so bequem haben wie wir. An Bord werden wir willkommen geheissen und eingecheckt. Wir haben eine Kabine auf Deck 9 gebucht und sind begeistert über die schöne Einrichtung. Schnell verstauen wir alles in den Schränken, damit keine Geschosse durch die Gegend fliegen, wenn wir die Drake Passage durchfahren. Nachdem wir unsere rotgelbe Expeditionjacke abgeholt haben, wird im Lindström Restaurant ein Willkomm-Apero serviert. Wir stossen mit Sekt auf die nächsten Tage an. Wir werfen einen kurzen Blick auf Deck 10 in die Panorama Lounge, bevor wir an der Sicherheitseinweisung teilnehmen. Wir beobachten ein Michelinmännchen, nein, sorry, hoffentlich brauchen wir keine der Infos. In der Bar auf Deck 10 warten wir aufs Ablegen und Hoffen auf eine ruhigere Überfahrt als uns die Böen versprechen, die ums Schiff pfeifen. Die Ansage des Kapitäns bestätigt, bald wird die Fridjof Nansen in der Drake Passage 4-5 Meter hohe Wellen meistern müssen. Für Morgen wird uns aber ruhigeres Wetter versprochen. Um 19.07h haben wir abgelegt. Wir geniessen ein delikates Dinner, gemeinsam an einem Tisch mit Engländern und Australiern. Bevor wir im Bett verschwinden, schauen wir noch ein wenig auf Feuerland und lernen ein deutsches Paar kennen. So nun gibt es Lichterlöschen für heute.

Donnerstag, 11. Januar 2024

Uff, das war eine stürmische Nacht und der heutige Morgen ist es auch. Wir hatten uns dummerweise nicht mit der Schnauze in den Wind gestellt. Nachdem wir das jetzt nachgeholt haben, ist es etwas weniger "wellig". Vielleicht sind wir über die "Übung" noch froh. Heute packen wir die ersten Sachen, überprüfen, ob wir noch etwas benötigen und fahren dann in die Stadt, um die Wäsche abzuholen und etwas zu essen. Das Maria Lola Resto begeistert uns ein weiteres Mal und so kugeln wir langsam wieder runter zum Hafen und holen die Wäsche ab. Tabletten gegen Seekrankheit ergattern wir auch noch in einer Apotheke. Man weiss ja nie ;-). An der Tankstelle dauert es, bis wir Diesel füllen können und dann ab, raus auf den Stellplatz, wo uns der Wind schon wieder um die Ohren bläst. Wir erfreuen uns noch an einer heissen Dusche und dann ist Feierabend für heute.

Mittwoch, 10. Januar 2024

Ja, es war laut, aber wir haben nicht schlecht geschlafen. Der Morgen vergeht mit Wäsche vorbereiten, die wir dann in der Lavanderia abgeben. Wir gehen nochmal shoppen, sind diesmal aber nicht so erfolgreich. Ein paar neue Leggins landen trotzdem in der Einkaufstasche. Mittags wollen wir uns in einer Pizzeria den Bauch vollschlagen. Voll ist er dann, aber lecker war es nicht, tonnenweise Käse aufgehäuft auf einem undefinierbaren Boden. Wir gehen zurück zum D-Hai und fahren zum Platz, den wir reserviert haben. Leider ist es hier sehr windig.

Dienstag, 09. Januar 2024

Wir haben lange ausgeschlafen, nachdem es gestern mit Jessica und Yanik spät wurde. Gegen Mittag kommen die beiden rüber und weihen uns in die Regeln des Mate Trinkens ein. Jessica ist halbe Ecuadorianerin und kennt sich mit den Gepflogenheiten aus. Fans von diesem Getränk werden wir aber eher nicht. Anschliessend fahren wir in die Stadt und schauen uns zwei Stellplätze an. Auf dem dritten, ganz nah am Zentrum bleiben wir. Einkaufen mussten wir auch noch und ich registriere erstaunt, der Kassier macht mich darauf aufmerksam, dass der ausgesuchte Wein ca. CHF 4.50 kostet. Offensichtlich wieder mal zu viel für die hiesige Bevölkerung. Ein Tipp von unseren Reisefreunden born4adventure führt uns ins Restaurant Maria Lola. Hier speist man in angenehmem Ambiente und mit schöner Aussicht auf die Bucht, leckere Fisch- oder Fleischgerichte, dazu wird sehr guter Wein serviert. Nächster Punkt auf unserer Pendenzenliste, einen Coiffeursalon suchen. Ich bin gleich fündig geworden und werde nach kurzer Wartezeit bedient. 20 Minuten später und 7'000 Peso (ca. CHF 5.50) "ärmer" (darf man ja fast nicht sagen), verlasse ich den Salon. Was meint ihr? Nicht so schlecht, oder? In einem Sportgeschäft erstehen wir zwei schöne Jacken. Glücklich nehmen wir den Weg nach Hause unter die Füsse und werden von Petrus eiskalt geduscht. Brr, nix Sommer, es fühlt sich an wie im Winter. Die Heizung im D-Hai wärmt zum Glück schnell und so wird es wieder ein gemütlicher Abend. Allerdings wird es hier auf dem Parkplatz sicher nicht die ruhigste Nacht.

Montag, 08. Januar 2024

Wir sind früh wach und auf der Rückfahrt. Unterwegs gabeln wir einen Autostöppler auf, der nach Usuhaia möchte. Nachdem wir die Reifen wieder aufgepumpt haben, geht es zügig Richtung Stadt. Schöne Blicke auf die Berge rundum kann man erhaschen. Sogar die Sonne blinzelt zwischen den Wolken hervor. Am Tor vor der Stadt mit dem Schriftzeichen machen wir Halt und schiessen das obligate Foto. Natürlich machen wir gleich eine Fahrt dem Hafen entlang und lassen unseren Gast aussteigen. Hier geraten wir wegen eines Unfalls in einen Stau. Kurz darauf treffen wir wieder mal auf Sim und Kartik die wir ev. heute Abend wieder treffen. Nun geht es erstmal raus zum Parque Nacional Tierra del Fuego. Beim südlichsten Postamt machen wir ein Foto und uns dann schnell vom Acker ;-). Es scheint, als wären alle Gäste der Kreuzfahrtschiffe hier aufgelaufen. Die anderen Orte im Park sind ähnlich überlaufen. Wir fahren sie ab und platzieren uns dann auf dem Camping. Es ist einfach eine Wiese an einem Fluss mit ein paar Pit Toiletten. Ganz nett und ok für heute Nacht.

Sonntag, 07. Januar 2024

Zuerst müssen wir heute eine wenig vertrauenerweckende Brücke überqueren, die aber völlig harmlos ist. Am Lago Fagnano entlang geht es zum Paso Garibaldi (rund 500 müM), der hinter dem Lago Escondido über die Berge nach Ushuaia führt. Die Strasse wurde hier recht spektakulär in die Felsen gesprengt. Ein schöner Mirador bietet den Blick zurück auf die beiden Seen umrahmt von Bergen, die mit Südbuchen bestanden sind. Ein paar Kilometer später biegen wir ab auf die Piste J, zum definitiv südlichsten Punkt der Erde, zu dem man mit einem Fahrzeug fahren kann. Südlicher liegt nur noch Puerto Williams in Chile, das aber auf der Insel Navarino liegt und deshalb nur mit dem Schiff oder per Flugzeug erreicht werden kann. Hermi lässt Luft aus den Reifen, es sind noch 90 km bis zum Ziel bei der Estancia Moat. Die ersten 30 km führen durch recht dichten Wald mit wenig Aussicht. Am Beagle Canal angekommen kann man auf der gegenüberliegenden Seite Puerto Williams sehen. Im weiteren Verlauf kommt man an der Estancia Haberton vorbei, die 1886 von der Familie Bridges gegründet wurde und noch heute von ihr geführt wird. Leider ist die Piste nun nicht mehr im besten Zustand, das Fin del Mundo will verdient werden. Über eine Strecke oberhalb der Klippen erreichen wir die Estancia Moat und eine flache Landschaft. Wir halten Ausschau nach Tieren und entdecken vor allem Vögel, u.a. steht da ganz einsam auf einem Stein ein Königspinguin.

 

Um 13.47h ist es geschafft, wir stehen am Fin del Mundo. Der Kilometerzähler vom D-Hai zeigt 247'140 km.

 

Es ist nur ein Parkplatz und eine Station der Naval Argentina. Man könnte von hier noch 5 km zu einem Leuchtturm laufen. Wir machen ein paar Fotos und drehen dann um. Ein paar Kilometer später finden wir ein schönes Plätzchen oberhalb eines Strandes mit Sicht auf den Beagle Canal und die Kreuzfahrtschiffe. Hier bleiben wir bis morgen und geniessen.

Samstag, 06. Januar 2024

Kurz nach der Abfahrt erreichen wir Rio Grande. Wir machen eine Stadtrundfahrt, zu sehen gab es nichts, was uns interessiert hätte. Die Stadt ist aber gut, um einzukaufen und zu tanken. Kurz vor Mittag machen wir uns auf den Weg ins 100 km entfernte Tolhuin. Unterwegs treffen wir auf Julia und Simon aus Luzern, mit ihrem Bimobil. Genauso eins hatten wir 16 Jahre lang auch. Wir halten einen Schwatz und tauschen ein paar Tipps, bevor es weiter geht. Langsam verändert sich die Landschaft. Nachdem wir die Küste verlassen haben, bleibt die baumlose Pampa hinter uns, Wald macht sich breit. Es gibt allerdings sehr viele abgestorbene Bäume und helle Flechten scheinen die gesunden Bäume zu überziehen. Im Hintergrund tauchen die Ausläufer der Cordilleren auf. In Tolhuin stoppen wir bei der Panaderia La Union. Ui, das ist kein Geheimtipp, der Laden ist supermodern und voll! Die Auslagen sehen allerdings sehr lecker aus. Wir beschliessen, auf dem Weg nach Norden nochmal vorbeizuschauen und verkneifen uns die Süssigkeiten. Kurze Zeit später stehen wir am See auf einem kleinen Damm mit Aussicht auf die Berge im Hintergrund. Zufrieden!

Freitag, 05. Januar 2024

Tschüss sagen und los geht's. Heute steht der nächste Grenzübertritt an. Ausreise aus Chile ist schon rekordverdächtig schnell gewesen, keine 5 Minuten und wir dürfen weiter. Kaum haben wir nach ein paar Kilometern die "echte" Grenze erreicht finden sich die ersten grossen Löcher im Asphalt. Bienvenido in Argentina! Die argentinischen Beamten fertigen uns auch schnell ab, ein Beamter schaut kurz in die Kabine, öffnet nicht mal den Kühlschrank und winkt uns freundlich durch. Der weitere Streckenabschnitt von heute ist nicht sehr interessant. Ein paar Schaffarmen rechts, nach einer Weile sehen wir links von uns den Atlantik. Einige Kilometer vor Rio Grande biegen wir beim Cabo Domingo ab zum Strand und suchen uns einen schönen Platz für die Nacht. Der Nachmittag vergeht am Computer und der Abend am Fernseher.