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Montag, 05.08.2019
Ich habe ein wenig wirres Zeug geträumt und bin dementsprechend nicht gleich richtig wach. Nach dem Frühstück hat sich das aber wieder gelegt. Wir machen heute einen Abschiedsausflug der Küste entlang nach Osten bis Rose Blanche. Die Landschaft leuchtet grün in der Sonne, dazwischen blitzen Seen, kleine Tümpel und Meeresarme in türkis, braun und blau. Die Strasse führt auf und ab und man kann die schönen Ausblicke in alle Richtungen geniessen. Am Ziel angelangt lenkt Hermi unser Wohni zu einem schön gelegenen Leuchtturm. Leider müssen wir aber feststellen, dass für den Zugang Eintritt erhoben wird. Da wir schon viele schöne Lighthouses gesehen haben ist es uns das Geld nicht wert. Wir drehen um und fahren durch den kleinen Ort bis zum Wasser und wieder zurück zur Hauptstrasse. Von den Häusern her wird uns freundlich zugewinkt. Nach 15 km auf dem Rückweg sehen wir uns noch das nächste Dorf an. Ich komme mir schon vor wie die Kanadier, alles per Auto abfahren. Bei Burnt Island liegt ein Picknickplatz auf dem wir unseren Mittagshalt geniessen. Von hier hat man eine herrliche Aussicht aufs Meer und die bunten Häuser. Zurück in Port aux Basque machen wir Halt bei der öffentlichen Bücherei. Hier gibt es freies Wlan, sodass wir wieder mal unsere Konten checken können. Für den Rest des Nachmittags geht’s zurück zu unserem letzten Übernachtungsplatz. Wir lesen an der Sonne, spazieren mit Shell eine Runde und kochen Abendessen. Gegen 20.00h fahren wir zum Hafen und warten auf die Fähre. Es dauert geschlagene zwei Stunden bis das riesige Schiff beladen ist. Wir dürfen eine gute Stunde vor der Abfahrt unseren Platz einnehmen. Shell bekommt Wasser und dann lassen wir sie für die Überfahrt alleine im Wohni. Im Passagierbereich angekommen suchen wir uns erst mal einen Platz an der Bar und trinken etwas. Nachdem die Fähre pünktlich um 23.45h losgefahren ist finden wir zwei Etagen höher eine Stelle wo wir schlafen können. Trotzdem es nicht sehr bequem ist, vor allem weil mein Kopf auf meiner unförmigen Ledertasche liegt, schlafen wir bis die Sonne aufgeht.

Sonntag, 04.08.2019
Nachts ist Wind aufgekommen und jetzt verdecken Wolken den Himmel. Gerade als Shell ihre Morgenrunde drehen will erwischt uns ein heftiger Regenguss. Er ist zum Glück schnell vorbei und wir gehen einmal ums D-Hai. Das Meer ist heute grau und dunkle Wolken ziehen schnell über den Horizont. Ausnahmsweise sind wir mal früh fertig und fahren schon vor 10.00h den Weg zurück zum Highway 1. Die ersten 100 Kilometer auf der Schnellstrasse sind langweilig, nur ein Gewitter mit einem kräftigen Regenguss erwischt uns und bietet Abwechslung. Im Codroy Valley treffen wir wieder aufs Meer. An der Südküste ist die Landschaft sehr schön. Im Inland türmen sich Berge und die Küste ist zerklüftet, das Meer schimmert türkis. Am Cape Ray sehen wir uns einen schönen Platz direkt am Meer an, leider spritzt aber die Gischt heute so stark, dass wir davon absehen unser D-Hai dem Salz auszusetzen. Ein paar Kilometer weiter, in Port aux Basque im Ortsteil Grand Bay West gibt es an einem Strand einen Parkplatz, den RV’s zum Übernachten nutzen dürfen. Wir stellen uns in eine Reihe mit zwei Wohnis aus der Provinz Quebec und gehen dann erst mal spazieren. Es führt ein schön präpariert Weg immer dem Strand und dem Wasser entlang. Das Wetter hat sich gebessert und es ist wieder warm geworden. Heute kann man sogar Kinder im Meer planschen sehen. Wir probieren es nicht aus aber Shell geniesst ein Bad. Zurück beim Wohni sitzen wir draussen. Von einem Haus in der Nähe dringt schöne Musik zu uns und wir geniessen ein wenig die Sonne, bevor wir uns gegen Abend wie immer ins Wohni setzen.

Samstag, 03.08.2019
Die Sonne scheint wieder von einem strahlend blauen Himmel und es ist morgens schon warm. Weiter oben haben wir noch einen Platz gefunden der direkt über den Klippen liegt und auf den wir unser D-Hai nun stellen. Hermi macht ein paar Fotos. Anschliessend überprüft Hermi unser Reserverad und schmiert am Fahrzeug ein paar Stellen mit Fett. Ich widme mich inzwischen der Frisur von Shell und verpasse ihr den passenden Sommerschnitt. Anschliessend geniessen wir die Sonne und die herrliche Aussicht aufs Wasser. Das hat mir schlussendlich einen Sonnenbrand beschert. Bin ja auch bescheuert, habe die Sonnencreme vergessen und bin im Badeanzug rumgerannt. Meine Mutter würde sagen, wer nicht hören will muss fühlen. Ein paar Wolken haben die Sonne verdeckt, da auch ein leichter Wind geht verziehen wir uns ins Wohni. Nachdem ich das Büro erledigt habe lassen wir uns die Hamburger schmecken die Hermi inzwischen zubereitet hat.

Freitag, 02.08.2019
Heute Morgen scheint die Sonne, die Szenerie der Bucht bietet sich nun völlig anders dar. Schade, dass wir diesen Platz verlassen müssen aber unsere Fähre am Montag wartet nicht und wir haben noch ein paar andere schöne Orte im Visier. Wir müssen die 50 km entlang dem Meeresarm wieder zurück nach Cooper Brook. Die umgekehrte Fahrt bietet wieder sehr schöne Ausblicke. Auf dem Trans Canada Highway angekommen fahren wir wie gehabt durch Wälder und vorbei an Seen, nur gibt es hier auch einige höhere Berge. Nach ca. 50 km nehmen wir den Abzweiger zur 460 und fahren bis Stephenville, wo wir auftanken und ein paar Lebensmittel ergänzen. Es sind weitere 50 km bis auf die Halbinsel Port au Port und zum Cape St. George. Immer der Küste entlang fahren wir durch Siedlungen die von den Franzosen gegründet wurden und deren Bewohner heute noch stolz auf ihre Herkunft sind. Ganz aussen am Boutte du Cap haben engagierte Bürger einen schönen Platz mit Picknicktischen, Feuerplätzen und einem Brotofen erstellt. Hier wird man herzlich eingeladen zu campen. Wir finden einen schönen Platz in einer Nische, wir würden es Macchia nennen. Da es schon nach 16.00h ist setzen wir uns einfach hin und geniessen den schönen Ausblick und die Ruhe. Kurz vor 18.00h wird es uns draussen zu kalt, sodass wir uns in unser Wohnzimmer zurückziehen.

Donnerstag, 01.08.2019
Einigermassen ausgeschlafen stehen wir auf, frühstücken und machen uns abfahrtsbereit. Wir machen noch ein paar Fotos vom schönen, spiegelglatt daliegenden Sound und meinen 1. August Kerzen, bevor wir aufbrechen und bei Rhonda und Owen „Goodbye“ sagen. Wir verabschieden uns auch von Dubu’s und freuen uns schon, wenn wir sie hoffentlich irgendwann im Winter in Florida oder so wiedersehen. Los geht’s, ab sofort nur noch Richtung Süden! Auf dem HW 1 rollen wir über Deer Lake nach Cooper Brook. Unterwegs kommen wir durch’s Hunter Valley. Es wird als besonders schön beschrieben, hässlich ist es nicht aber die Auswahl an Tälern ist hier auf Neufundland nicht gross, sodass keine wirkliche Konkurrenz besteht. Das einzige Skigebiet der Insel ist hier beheimatet, es sind kurze Hänge, die zwar bis ins Tal reichen aber nicht sehr attraktiv aussehen. In Cooper Brook machen wir einen Mittagshalt. Wir besprechen was wir mit dem restlichen Tag anfangen sollen. Lange Rede kurzer Sinn, hier im Städtchen gefällt es uns nicht, wir fahren weiter an die Bay of Island. Entlang dem Humber Arm South führt eine Strasse nach Westen zum St. Lorenz Golf. Es geht 50 km entlang der Küste durch kleine Fischerdörfer bis zu einem hübschen, sichelförmigen Strand. An seinem nördlichen Ende liegt ein Parkplatz der ideal für eine Übernachtung geeignet ist. Ein Wohni aus Quebec steht hier auch schon und Pit-Toiletten sind auch vorhanden. Prima. Ein kurzer Trail führt an die Steilküste am Meer. Leider hat sich der Nebel übers Land gelegt und verwehrt nun einen weiteren Blick auf die grosse Wasserfläche. Zurück beim Wohni erledige ich meine Büroarbeit und Hermi kocht uns Pilztoast. Heute geniessen wir einen ruhigen Abend und lesen.

Mittwoch, 31.07.19
Wir wachen bei Sonnenschein auf und trinken Kaffee. Den Rest des Morgens verbringen wir bei unseren Neufundländischen Freunden. Owen erzählt von seinen lokalen Leckereien und holt dafür ein Stück nach dem anderen aus der Gefriertruhe. Auf einen Elchschenkel folgt eine Forelle, ein Krabbenbein holt er auch noch hervor, quittiert wird seine Menuauswahl mit gutmütigem Spott von seiner Frau und von uns. Gegen Mittag verabschieden wir uns für heute von den beiden. Gemeinsam mit Claudia und Thomas fahren wir zum Picknickplatz der Rattling Brook Falls und richten uns häuslich ein. Wir machen eine Lunchpause an der warmen Sonne. Vor uns zieht ein Wal vorbei. Der Nachmittag vergeht mit Erzählungen unserer Erlebnisse vom letzten halben Jahr. Ein Spaziergang für Shell liegt auch drin. Zwischendurch werden wir immer wieder unterbrochen, wenn ein Einheimischer oder vorbei Fahrende unsere Fahrzeuge entdecken. Alle wollen das Warum, Wohin, Warum wissen und sind begeistert. Abends kochen wir gemeinsam und geniessen noch ein Glas Wein bevor wir in die Betten steigen.

Dienstag, 30.07.2019
Wir sind um 7.00h aufgestanden und haben uns bereit gemacht zur Abfahrt. Es ist sonnig und schon angenehm warm. Als erstes mussten wir tanken und haben im Internet die Fähre zurück aufs Festland gebucht. Wir wollen heute Strecke machen und bis King’s Point durchfahren, um dort unsere Freunde von „Dubu and more“ zu treffen. Der Trans Canada Highway führt uns über Clarenville zum Terra Nova NP. Hier stoppen wir, füllen Wasser auf und Duschen bei einem Servicehaus des Camping. Man ist hier total nett, wenn man eine Eintrittskarte für die Parks hat kann man am Tag die Installationen nutzen ohne zusätzlich zahlen zu müssen. Weiter geht es nach Gander. Kurz vor dem Städtchen stehen wir wegen eines schweren Unfalls 1 ¼ Stunden im Stau. Der Himmel hat sich zugezogen, ein Gewitter bricht über uns herein. Die Temperatur ist von 26° auf 13°C gefallen, brr. In Grand Falls Windsor müssen wir einkaufen, Shell hat kein Futter mehr! Die letzten 100 Kilometer gehen zum Schluss recht schnell vorbei. In King’s Point angekommen erwartet uns am Strassenrand schon der Dubu mit einer Nachricht. Nachdem wir ein wenig gesucht haben, finden wir unsere Freunde beim Auto, zu dem sie inzwischen zurückgekehrt sind. Es ist ein freudiges Wiedersehen. Wir haben die beiden zuletzt in Gibraltar getroffen. Sie haben gestern Bekanntschaft mit einer Familie aus dem Ort gemacht. Nun sind wir alle vier zum Abendessen eingeladen. Unsere Fahrzeuge dürfen wir vor dem Haus parken, wo wir auch schlafen können. Die nette Familie verköstigt uns mit einheimischem Fisch und wir bringen die Getränke dazu. Es ist ein lustiges Beisammensein mit ein paar sprachlichen Schwierigkeiten, die wir aber alle gemeinsam gut lösen. Alle Nase lang öffnet sich die Eingangstür und ein Nachbar oder Freunde schauen kurz herein. Wir lernen einen Teil der Neufundländischen Kultur kennen, die auf guter Nachbarschaft basiert. Kurz nach 22.00h brechen wir zum Hafen auf wo Rhonda und Owen eine kleine Fischerkate besitzen. Owen macht ein Feuer am Ufer des Sounds und ihr Sohn gibt uns ein Ständchen. Er singt ein Neufundländisches Volkslied und begleitet sich mit der Gitarre. Das Wasser im Sound liegt ganz ruhig da und die Lichter der Häuser am Ufer spiegeln sich darin. Wir geniessen diesen Moment sehr. Kurz nach Mitternacht fahren wir zurück zum Wohnhaus und legen uns in unseren Wohnis schlafen.

Highway 100 nach Placentia

Die Füchse vom Infozentrum am Cape St. Mary's Ecological Reserve

Montag, 29.07.2019
Es ist hell, sehr hell! Die Sonne scheint von einem wolkenlosen azurblauen Himmel. Beim Frühstück entdecken wir die Füchse, die ausgelassen spielen. Schnell ziehen wir uns an und sehen uns die Rabauken von nahem an. Die Jungtiere sind schon recht gross und einer beweist, dass er schon einiges von seiner Mutter gelernt hat. Er läuft zielstrebig zur Steilküste und kommt mit einem gestohlenen Ei zurück, das er sich sofort munden lässt. Die possierlichen Jäger lassen einen recht nah heran, sodass auch ich gute Fotos schiessen kann. Zurück im Wohni beenden wir unser Frühstück und bereiten dann die Abfahrt vor. Der HW 100 führt die ersten 50 km nahe an der westlichen Küste der Halbinsel entlang nach Placentia. Es ist ein stetiges auf und ab, von einer Bucht in die nächste. Immer wieder hat man eine tolle Aussicht auf’s Meer. Unser Iveco muss ganz schön arbeiten. Nach dem Ort wird es besser. Wir probieren eine Abkürzung aus und sparen auf guter Strasse 10 km. Bei Chapel Arm treffen wir auf den Trans Canada Highway, dem wir nun nach Westen folgen. Heute übernachten wir nochmal bei Come by Chance am Fluss. Wir setzen uns an die Sonne und geniessen die Wärme und die schöne Aussicht. Abends backt uns Hermi einen Zwiebelkuchen, fein!

Sonntag, 28.07.2019
Wir stehen auf bei Sonnenschein. Ein Blick auf’s Meer zeigt… leider kein Wal. Heute fahren wir ans Ende der nächsten Halbinsel, die westlich von uns liegt. Es sind ca. 140 km. Am Anfang ist der Highway 90 frisch geteert und wir gleiten fast dahin. Nach einigen Kilometern ist es mit der Herrlichkeit vorbei und wir rattern über eine Gravelroad bei einer Baustelle mit Waschbrettoberfläche und Löchern. Danach folgt eine mit Pothols übersäte Strecke die Hermi im Slalom nimmt. Die Strasse führt durch’s Inland das kaum bewaldet ist. Immer mal wieder hat man auch schöne Blicke runter zur Küste und auf’s Meer. Die letzten 12 km geht es auf einer schmalen geteerten Strasse, auf der man kaum kreuzen kann, zum Cape St. Mary’s Ecological Reserve. Auf dem Parkplatz vor dem Infozentrum findet sich am äusseren Ende ein gerades Plätzchen für die Nacht für unser D-Hai. Die Sehenswürdigkeit sind hier die Vögel. Es gibt eine riesige Kolonie von Tölpeln, Lummen, Dreizehenmöwen und Tordalken. Im Infozentrum sehen wir uns die Ausstellung an, bevor wir die 1.5 km Weg unter die Füsse nehmen. Shell darf leider nicht mit und bewacht das D-Hai. Ein netter Wanderweg führt über Stock und Stein, vorbei an Lilienfelder entlang der 100m hohen Steilküste, bis zu einem Felsen der mit Tölpeln übersät ist. Schon beim Start begrüsst einen ein nicht ganz angenehmer Fischduft, der beim näher kommen immer intensiver wird. In der Luft liegt ausserdem das Geräusch von tausenden kreischender Vögel. Es wird fast ohrenbetäubend, je näher man dem Ziel kommt. Es sind erstaunlicherweise gar nicht so viele Leute unterwegs, trotz Sonntag. Wir setzten uns an der Spitze einer Klippe auf einen Stein und schauen zu einem Felsen hinüber, der vielleicht 20 m entfernt ist, auf dem die Tölpel im Sommer leben. Es sind tausende, auf dem Felsen, in der Luft und im Wasser. Vogelpaare sitzen schnäbelnd zusammen oder füttern ihre Jungen, es wird gestritten und geschimpft, als wenn sie es uns Menschen abgeschaut hätten. Wir versuchen mal wieder gute Fotos von den Flugkünstlern zu schiessen, ein paar haben wir getroffen. Nachdem wir uns sattgesehen, gerochen und gehört haben gehen wir zurück. Langsam zieht Nebel auf, wir hatten Glück und konnten alles sehr gut sehen. Wir wurden noch von einer anderen Besucherin darauf aufmerksam gemacht, dass beim Infozentrum ein Fuchs mit drei Jungtieren lebt, der gar nicht scheu sein soll. Prompt sehen wir ihn, zielstrebig unterwegs zur Jagd, an uns vorbeilaufen. Wir geben Shell noch ein wenig Auslauf und nehmen den kurzen Weg zum Leuchtturm. Inzwischen tutet das Nebelhorn und der „Fog“ hat die Landschaft verschlungen. Zeit ins Wohni zurückzukehren und zu kochen.

Eine von Shells Lieblingsbeschäftigungen, schnelle Wassertöff schauen.

Samstag, 27.07.2019
Früh morgens weckt uns eine Familie Krähen, die sich ausgerechnet unser Dach für eine Unterhaltung ausgesucht haben. Sie krächzen fröhlich vor sich hin und einander an und laufen dabei auch noch auf unserem Dach herum. Es dauert eine Weile bis sie sich verzogen haben und wieder Ruhe herrscht. Tief geschlafen haben wir danach leider nicht mehr. Kurz vor 8.00h wage ich einen Blick nach draussen. Wir sind umhüllt von dickem Nebel doch die Sonne schickt schon ein paar Strahlen durch die dichte Watte. Nach dem Frühstück klart es auf, es wird ein sonniger Tag. Hermi und Shell gehen joggen und ich mache ein paar Sachen im Haushalt. Gegen Mittag verabschieden sich Steffi und Ossi wieder von uns. Wir werden den Tag hier am schönen Strand verbringen und hoffen auf weitere Walsichtungen. Zudem kümmern wir uns mal wieder intensiv um unsere TTT. Einige Zeit kann ich mich sogar an die Sonne setzen und Sudoku lösen. bevor mir der Wind zu kalt wird und ich mich zu Hermann und Shell ins Wohnmobil geselle. Wir haben ein etwas schwaches Wlan aber für einige Arbeiten reicht es trotzdem, sodass wir nun wieder ajour sind.

Ein Traum ist in Erfüllung gegangen, Wale springen sehen und dann noch vom Ufer aus!

Freitag, 26.07.2019
Das Wetter hat sich gebessert, man sogar schon etwas blauen Himmel erahnen. Das Meer in der Bucht ist ganz ruhig. Es ist mit Wasservögeln übersät und dazwischen tauchen immer wieder Wale auf. Eine herrlich friedliche Stimmung. Wir warten bis kurz nach 10.00h mit der Abfahrt, um dem Nebel über den Hügeln die Chance zu geben zu verschwinden. Unsere Fahrt geht südwärts über Portugal Cove South und Trepassey nach St. Vincent’s. Die Strasse Nr. 10 führt über eine offene Landschaft mit nur wenigen Bäumen aber wie immer mit vielen kleinen und grösseren Seen. Der Teerbelag lässt einiges zu wünschen übrig. Immer wieder muss Hermi Pothols umfahren oder wir werden durchgeschüttelt weil die geflickten Flicken wieder geflickt wurden (gute Formulierung oder, grins). Als wir ans Meer kommen hüllt uns dichter Nebel ein. Wir machen unseren Mittagshalt am Strand bei St. Vincent’s. Bei guter Sicht sollte man hier Buckelwale sehen können, die nah am Ufer fressen. Jetzt sehen wir nur einen Streifen Wasser und darüber und darin Tölpel beim Fischen. Sie fliegen hoch, ziehen dann die Flügel ein und stossen wie ein Pfeil ins Wasser. Meist haben sie beim Auftauchen einen zappelnden Fisch im Schnabel, beeindruckend diese Flug- und Tauchkünste. Da dieser Parkplatz sehr nah an der Strasse ist entscheiden wir uns, einige Kilometer weiter nach St. Mary’s zu fahren. Auf der Strecke versuche ich immer mal wieder ob wir Internetempfang finden können, leider ohne Erfolg. Inzwischen haben wir auch kein Telefonnetz mehr. Unser heutiger Übernachtungsplatz liegt wunderschön an einem Strand. Langsam hebt sich der Nebel und lässt die Sonne immer mehr durch. Eine hübsche grüne Landschaft lässt sich erahnen. Es gibt hier einen Leuchtturm zu dem wir vorgehen. Es ist eine schöne kleine Wanderung über dem Strand. Als wir zurückkommen sind wir nicht mehr allein. Steffi und Ossi haben auch den Weg zu diesem schönen Platz gefunden. Kurz darauf rufen uns zwei Frauen, die am Strand spazieren waren zu „do you like to see Whales jumping?“ oh yes, we will! Direkt von uns, vielleicht 100 m im Wasser sind zwei Wale und der kleinere davon zieht eine Show ab. Alles dabei von Flossen winken, Fluke aufs Wasser schlagen bis aus dem Wasser springen! Wau, haben wir ein Glück. Nach gut 10 Minuten ist der Kleine müde und verschwindet mit seiner Mutter wieder im weiten Meer. Der Tag endet mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und einer fröhlichen Schweizer Runde.

Donnerstag, 25.07.2019
Es ist wieder spät geworden und da schon die ganze Nacht der Regen auf unser Dach klopft, schlafen wir aus. Es bleibt den ganzen Tag grau, ab und zu setzt der Regen aus. Der Nebel hängt tief über dem Land. In der Bucht sehen wir Wale und viele Seevögel die hier fressen. Wir werden den Tag hier verbringen. Da es kühl ist lassen wir sogar die Heizung laufen. Am späten Nachmittag trauen wir uns für einen Spaziergang hinaus und werden dafür nass. Die frische Luft hat aber trotzdem gut getan. Steffi und Ossi haben uns morgens verlassen dafür bekommen wir gegen Abend noch 2 kanadische Nachbarn.

Awesome wie die Kanadier sagen würden :-)

Mittwoch, 24.07.2019
Es ist wieder spät geworden. Die halbe Nacht hat es noch geregnet, der Wind hat am Wohni gerüttelt und auch das Nebelhorn hat noch eine Weile traurig auf’s Meer hinaus getutet. Trotzdem sind wir um 7.30h ausgeruht aufgewacht. Wir staunen, das Wetter hat sich gebessert und es sind draussen schon 19°C. Wir frühstücken und entdecken dabei nahe an der Küste Wale. Sie sind zurück, jupi! Wir lassen alles stehen und liegen, machen erst mal einen Spaziergang entlang der Küste um den Leuchtturm. Wir sehen Mütter mit ihren Kälbern und einzelne Tiere durchs Wasser ziehen. Es sind schon weitere Touristen angekommen, die alle begeistert die Wale beobachten. Zurück beim D-Hai finden wir um unsere Autos einige Bewunderer. Jeder will das woher und wohin wissen und wir geben geduldig Auskunft. Ossi und Hermi fachsimpeln noch eine Weile über Technisches, während Steffi und ich weiter die Natur bewundern. Wir machen für den Abend einen Platz aus wo wir nochmal gemeinsam stehen werden. Für die Fahrt geht jeder seinen eigenen Weg. Wir machen nach einigen Kilometern einen Lunchhalt an einem schönen Parkplatz. Hier wäre es auch sehr schön für eine Übernachtung. Direkt vor uns tauchen Puffins und Möwen nach Fischen und sind höchst erfolgreich (unsere armen Freunde!). In einiger Entfernung liegen die Inseln des Witless Bay Ecological Reserve auf denen riesige Vogelkolonien beheimatet sind. Durchs Fernglas kann man regelrechte Wolken von Tieren sehen, die die Inseln in den Lüften umkreisen. Bei unserem D-Hai haben sich wieder Kanadier versammelt, die uns ausfragen und uns umgekehrt Informationen über die Region und Neufundland geben. Nach einer Weile nehmen wir den Rest unserer Etappe auf uns. Wir fahren bis Ferryland und dort auf eine schmale Halbinsel, die zu einem weiteren Leuchtturm führt. Hier haben wir einen Platz eingenommen und wandern zum Lighthouse. Kaum angekommen spricht uns ein netter Herr an, er ist hier im Wärterhaus geboren und sein Vater war der letzte Lighthousekeeper. Er bietet uns an, ein Foto von uns zu machen, was wir gerne annehmen. Umgekehrt bitte ich ihn sich zu positionieren und mache auch ein Bild von ihm mit seinem Heim. Draussen auf dem Meer sind wieder Wale zu sehen und auf einer kleinen Insel entdecken wir Schafe, die von den Farmern im Sommer zum Fressen übergesetzt werden. Steffi und Ossi sind auch angekommen. Wir verabreden uns zu einem weiteren gemeinsamen Abend, bevor wir uns eine Pizza backen.

Donnerstag, 23.07.2019
Bewölkt aber angenehme 14°C haben wir beim Aufstehen um 8.00h. Kurz vor 11.00h sind wir dann abfahrtsbereit und nehmen die 30 km bis zum Cape St. Franzis unter die Räder. Die Küste ist wild, nur noch wenige Orte befinden sich hier. Bevor wir am Kap ankommen muss unser Iveco eine 5 km lange Gravelroad mit grossen Pothols und steilen Auf- und Abfahrten überwinden. Die letzten 500m laufen wir und sind enttäuscht, als wir ans Ende der Strasse kommen. Beim Lighthouse wurde eine Helikopterplattform gebaut. Die Aussicht ist auch nicht so schön wie an den anderen Kaps, die wir bis jetzt besucht haben. Wir fahren zurück nach St. John’s und lassen die Schrauben von unseren Rädern nochmal nachziehen. Da wir die Stadt selbst noch nicht gesehen haben gehen wir auf Sightseeing Tour. Zuerst fahren wir zum Signal Hill. Vom Parkplatz am Turm hat man eine tolle Aussicht, einerseits auf die Steilküste und andererseits auf den geschützten Hafen und die Stadt. Die Stadt selber hat viele hübsche bunte Holzhäuser die sich an den Hang schmiegen. Die Strassen in Downtown sind bergwärts sehr steil. Wir fragen uns, wie Auto fahren hier im Winter aussieht. Nachdem wir uns sattgesehen haben und es wieder mal anfängt zu regnen, gehen wir zurück zum Wohni. Nachdem wir noch Lebensmittel eingekauft haben müssen wir noch tanken. Eine Tankstelle mit Diesel zu finden ist aber gar nicht so einfach. Erst die fünfte hat ihn im Angebot. Wir fahren für die Nacht wieder zum Cape Spears. Hier erwarten uns Steffi und Ossi vom „dihei-uf-reise“, wir haben sie ja schon in L’Anse aux Medow kennengelernt. Wir kochen für uns bevor wir uns für einen gemütlichen Plauderabend alle zusammen in unser D-Hai setzen.

Montag, 22.07.2019
Regen und Nebel hängen dicht über uns und nehmen leider jede Sicht auf’s Meer. Wir machen uns fertig und fahren in die Stadt. Die Räder von unserem D-Hai müssen unbedingt getauscht werden, damit sie gleichmässig abgefahren werden. Wir haben im Internet eine Garage gefunden die wir anfahren. Leider haben die aber für unser „heavy tool“ kein Werkzeug aber der nette Herr schickt uns zu seiner Schwesterwerkstatt einige Kilometer weiter. Hier werden wir sogar gleich bedient. Nach einer Stunde ist die Arbeit getan und wir rollen wieder auf die Strasse. Heute werden wir auf dem Campingplatz der Stadt übernachten. Sie haben Waschmaschinen und die brauchen wir ganz dringend. Den Nachmittag verbringen wir mit anderen Gästen bei munterem Geplauder in Französisch und Englisch und vertreiben uns die Wartezeit bis die Wäsche sauber und wieder trocken ist. Als die Betten wieder bezogen sind ist es schon 18.00h, nun noch wird nur noch gekocht, dann verbringen wir einen gemütlichen Abend beim Fernsehen.

Eine Ölraffinerie haben wir heute auch noch gesehen.

Sonntag, 21.07.2019
Bewölkter Himmel und noch 13°C, möchte gern mal wissen, wie es die Kanadier bei diesen Temperaturen Nachts draussen aushalten. Ich drehe mich glücklich nochmal in meinem Bett um bevor wir um 7.30h aus den Federn kriechen. Wir duschen und machen uns fertig als es klopft. Unser netter Nachbar bringt uns drei Kanister Trinkwasser vorbei, er muss nach Hause und meint wir können es doch sicher gebrauchen. Hermi und er füllen also unser Wasser auf und wir bedanken uns ganz herzlich. Unser Fahrt führt uns heute ein Stück auf dem HW 1 entlang bevor wir bei Dildo (ja, der Ort heisst wirklich so!) abbiegen und über kleinere Strassen zuerst nach Harbour Grace fahren. Der Ort atmet Geschichte, unter anderem hat Amelia Erhart von hier aus 1932 ihren Atlantikflug gestartet. Ein Denkmal erinnert an das denkwürdige Ereignisse. Daneben steht eine
DC-3 die über 50 Jahre Dienst in der Neufundland – Labrador Versorgung geleistet hat. Heute ist es keinen Augenblick langweilig. Wir fahren durch Gegenden die ein wenig ans Engadin erinnern, dann wieder entlang von Seen oder der Meeresküste. Die Bebauung ist dichter geworden und man sieht öfter Villen an schönen Flecken stehen. Ein hübscher Ort durch den wir kommen ist Cupids. Es gibt hübsche alte Holzhäuser die sich malerisch um eine Bucht verteilen. Leider ist hier für unser Wohni kein Parkplatz vorgesehen, sodass wir es bei einer Sightseeing-Fahrt belassen. Wir lassen den Trans Canada HW rechts liegen und fahren eine Strasse die sich an die Küste schmiegt. Bei Conception Bay South wird es fast städtisch. Hier haben wir einen Parkplatz an der Topsail Beach entdeckt der sich für eine Übernachtung eignen soll. Dort angekommen sind wir uns rasch einig, hier ist an einem Sonntag zu viel los und schief sind die Plätze auch. Wir fahren also noch bis St. Johns und machen uns ein wenig kundig was die Stadt so bietet. Als wir bereit für einen Spaziergang wären fängt es an zu Regnen. Wir fahren weiter zum Cape Spears Lighthouse einige Kilometer ausserhalb an der Steilküste. Hier ist an einem Sonntag auch einiges los. Fast hätten wir uns dazu entschieden zurück in die Stadt zu fahren als wir Wale entdecken. Vor uns im Meer tummeln sich bestimmt 20 Tiere. Es sind wahrscheinlich Finnwale, die Grossen! Nun sitzen wir also mit den Ferngläsern vor Augen in unserer Sitzecke und geniessen das Schauspiel das uns geboten wird.

Samstag, 20.07.19
Nachts war es fast windstill und wir haben gut geschlafen. Nun scheint die Sonne zwischen den Wolken hindurch und der Wind ist wieder da. Bei der Abfahrt senden uns die Wale noch einen Gruss, dann geht es endgültig weiter. In Clarenville tanken wir auf bevor wir auf dem HW 1 bis zum Abzweiger nach „Come by Chance“ fahren, lustiger Name oder? Hier liegt am gleichnamigen Fluss ein schöner wilder Camping ohne Installationen aber mit schönen Feuerstellen. Rund um uns stehen einige Kanadier mit ihren Fahrzeugen. Alle sind beim Angeln. Zwei Ranger kontrollieren deren Fanggenehmigung und ich frage ob man hier über Nacht stehen darf. Ja klar, werden wir willkommen geheissen. Wir machen einen Spaziergang durch den Wald am Fluss und holen uns alle drei Mückenstiche. Nun sind wir zurück beim D-Hai. Wir machen Büro und atmen auf weil wir wieder mal gutes Internet haben und ich nun endlich die Homepage nachführen kann.

Freitag, 19.07.2019
Ein schöner Tag beginnt und beim Frühstück sehen wir Wale direkt vor uns. Die Sonne scheint und der Wind ist wieder da. Er schüttelt und rüttelt und pfeift um die Ecken, er ist zwar warm aber er treibt einem die Tränen in die Augen. Wir haben im Reiseführer eine Beschreibung zum Skerwink  Wanderweg gefunden, der auf der anderen Seite der Bucht um eine kleine Halbinsel herumführt. Der Weg ist gut angelegt und hält immer wieder schöne Aussichten für den Wanderer bereit. Es sind 5 km Strecke mit einigen kurzen Steigungen und Abstiegen. Leider bläst der Wind uns auf dem Rückweg genau ins Gesicht. Ich kann wegen der tränenden Augen den Weg nur schlecht sehen und stolpere hinter Hermi und Shell her. Nach 1 ½ Stunden sind wir zurück beim D-Hai und fahren zum schönen Übernachtungsplatz von gestern zurück. Leider kann man bei dem Wind nicht daran denken draussen zu sitzen und so verbringen wir trotz Sonnenschein den Nachmittag und Abend im Wohni. Es gibt einige Touristen die sich das Lighthouse anschauen und dabei unser Auto passieren. Wenn wir von jedem der dabei ein Foto schiesst einen Backschisch einstreichen würden, könnten wir fast unsere Reise finanzieren, grins.

Donnerstag, 18.07.2019
Regentropfen die ans unser Fenster klopfen, bäh. Es ist grau und nass. Was machen wir jetzt? Erstmal gehen wir ein paar Sachen einkaufen. Anschliessend fahren wir kreuz und quer durch Bonavista bis wir ein offenes Wlan bei einem Take-away finden. Ich hole uns einen Kaffee und dann sitzen wir eine Stunde vor unseren Handys und erledigen unsere wichtigsten Pendenzen. Gegen Mittag wird das Wetter langsam besser, nun können wir doch noch ein paar Sehenswürdigkeiten in der Gegend anfahren. Im Dungeon Provinical Park entdecken wir eine schöne Felsenküste und bei Elliston erwarten uns nochmal die putzigen Papageientaucher. Hier lebt eine riesige Kolonie der Vögel und wir Besucher kommen nah an sie ran. Seit es um die Mittagszeit wieder sonniger geworden ist hat der Wind aufgefrischt und nun tanzen die Tierchen in den Böen. Uns gelingen ein paar gute Aufnahmen von den Puffins in der Luft und wie sie in Gruppen beisammen sitzen. Nachdem wir uns satt gesehen haben fahren wir weiter nach Trinity das nur ca. 60 km weiter südlich an dieser Halbinsel liegt. Unterwegs machen wir noch einen Abstecher weil bei Port Rexton eine tolle Aussicht auf Trinity zu bewundern ist. Wir geraten auf dem Rückweg dann auf eine Gravelroad. Sie wird immer schmaler und buckliger. Unser armes D-Hai bekommt auf diesen 3 km ein paar Schrammen ab, Entschuldigung! Umdrehen war leider keine Option. Wenige Kilometer weiter liegt dann Trinity auf einer Halbinsel. Bei einem Spaziergang erkunden wir den sehenswerten kleinen Ort. Mit uns ist eine Busladung Touristen aus Westkanada unterwegs und fragt uns aus, über das wie und was unserer Reise. Das passiert uns immer wieder und amüsiert uns sehr. Nun sind wir noch 10 km weiter zum Fort Point Lighthouse gefahren und stehen jetzt auf einem tollen Plätzchen ganz einsam mit Blick auf’s Meer und die Bucht von Trinity, super! Als die Sonne untergeht lässt der Wind nach.

Bonavista

Mittwoch, 17.07.2019
Die Sonne scheint und es sind schon 15°C. Bis wir wieder alles aufgerödelt haben und abfahrtsbereit sind, ist es 11.00h. Der Trans Canada Highway bringt uns bis nach Port Blandford. Hier biegen wir auf den HW 233 ab und folgen ihm. Später nehmen wir den 230 und 235iger, immer möglichst nah am Meer entlang. Wir kommen an schönen Buchten vorbei und fahren entlang von Sounds mit toller Aussicht. Bei King’s Cove machen wir einen Mittagshalt. Kurze Zeit später rollen wir in Bonavista ein. Auf einem Spaziergang erkunden wir das geschichtsträchtige Städtchen. Hier ist John Cabot im 15ten Jahrhundert an Land gegangen und hat quasi noch vor Kolumbus Nordamerika entdeckt. Die bunten Häuser strahlen in der Sonne um die Wette. Es gibt hübsche Gärten und einen geschäftigen Fischerhafen. Als wir uns sattgesehen haben, fahren wir 6 km weiter bis zum Leuchtturm. Hier gibt es ein Denkmal zu Ehren des Entdeckers und davor einen Parkplatz, auf dem wir uns häuslich einrichten. Ein erster Spaziergang klärt uns über die Gegebenheiten des Ortes auf. Es zieht Nebel auf und das Nebelhorn fängt an zu tuten. Wir verkriechen uns ins D-Hai und verbringen eine gemütliche Stunde. Gegen 16.00h hat es wieder aufgeklart und wir starten erneut zu einem Rundgang. Das Kap auf dem wir stehen ist zerklüftet. Das Wasser ist klar und schimmert in allen Blau- und Grüntönen. Draussen auf dem Meer kreuzt ein Schiff, es ist ein Touristenboot das auf Waltour ist. Kurz darauf sehen wir den ersten Buckelwal springen. Mit einem grossen Platsch landet er wieder in seinem Element. Er scheint es zu geniessen und zur Freude aller wiederholt er seine Kunststücke noch etliche Male. Die anderen Stars hier sind die Papageientaucher. Auf einem Felsen ganz nah beim Leuchtturm aber doch durch Wasser vom Festland getrennt, lebt eine ganze Kolonie der possierlichen Tierchen. Jetzt am Nachmittag ist nicht so viel los aber wir können doch eine ganze Anzahl der Vögel beobachten. Es gibt hier auch Möwen und die fast wie kleine Pinguine aussehen aber fliegen können. Unser Blick geht nach links, wo wir im Meer wieder Gischt spritzen gesehen haben. Es ist ein Wal, ich sehe durchs Fernglas das er seine Flucke aus dem Wasser streckt und wie wild damit immer wieder aufs Wasser schlägt, gigantisch! Wir und die uns umgebenden Kanadier sind begeistert ob diesem Schauspiel. Heute Nachmittag hat der Wind aufgefrischt und nun wird es uns etwas zu kühl, sodass wir zum Wohni zurückgehen und kochen. Beim Parkplatz angekommen sehen wir, wir sind nun in grosser Gesellschaft. Es haben sich andere Wohnis und auch Trailer neben uns einen Platz zum Übernachten gesucht. Ich sitze am Computer und kann durch unser Heckfenster aufs Meer sehen, wo in der Ferne noch immer Wale springen. Nach dem Abendessen ziehen wir uns nochmal warm an und gehen vor zum Leuchtturm. Nun ist auf dem Felsen richtig was los. Die Papageientaucher sind von ihrem Tagesausflug zurück und sitzen vor ihren Erdhöhlen in der Abendsonne. Draussen auf dem Wasser geben sich auch die Wale nochmal ein Stelldichein. Es ist traumhaft, mit solchen Erlebnissen wird man auf Reisen verwöhnt.

Dienstag, 16.07.2019
Wir stehen bei Nieselregen auf und so bleibt es den ganzen Morgen, grau und neblig. Hier auf dem Camping ist was los. Eine Gruppenreise hat diverse Plätze mit ihren Riesenfahrzeugen belegt. Es gibt Familien mit Kindern, einen Schweizer mit seiner kanadischen Frau und noch einige andere Camper. So viel Betrieb hatten wir bis jetzt selten. Lustig ist es zu beobachten wie die Kanadier jeweils die kurze Distanz mit ihrem Auto zu den Waschräumen fahren. Wir sind heute mal früher dran. Gegen 9.30h fährt Hermi los Richtung Gander. Die Strecke 340/331/330 über die Inselwelt wäre sehr schön, wenn man denn etwas sehen könnte. Kurz vor der Stadt sehen wir eine Elchkuh mit Kalb, die vor uns die Strasse überquert. Wir tanken noch bevor wir auf dem HW 1 bis zum Terra Nova Nationalpark weiter fahren. Es gibt hier einen schönen Camping auf dem wir einen tollen ruhigen Platz bekommen. Er kostet nur CAD 19.00$ und wir haben die Duschen gleich nebenan. Nachdem es noch einmal einen Regenguss gegeben hat kommt die Sonne raus. Darauf haben wir gewartet, wir machen einen Spaziergang auf einem schönen Trail rund um den Campground. Hier gibt es Biber die aber tagsüber in ihren Burgen schlafen. Wir haben ein Eichhörnchen entdeckt und wurden von den Mücken begutachtet. Heute habe ich aber daran gedacht und mich grosszügig mit kanadischem Spray eingesprüht. Das hat die Biester etwas in Schach gehalten. Zum Schluss haben wir beim Infozentrum nochmal im Internet gesurft bevor wir heimgegangen sind und nun kochen.

Montag, 15.07.2019
Bei bewölktem Himmel aber angenehmen Temperaturen von 14° stehen wir auf und trödeln herum. Erst um 10.30h sind wir bereit zur Abfahrt. Es hat angefangen zu Regnen. Wir entscheiden uns deshalb weiter zu fahren. Im Örtchen King’s Point am Hafen entdecken wir, der Eisberg hat über Nacht ein Gspänli bekommen, es sind jetzt zwei! Auf dem HW 1 fahren wir 150 km nach Osten bis zum Abzweiger zum HW 340 nach Twillingate. Ausser dem Verkehr, dem Regen und ein paar Pothols gibt es zur Strecke nichts zu sagen. In Grand Falls Windsor tanken wir auf und schauen kurz ins Internet, das ist unser Mittagshalt. Die letzten 80 km auf die Insel ziehen sich, da auf einigen Kilometern eine Baustelle das Tempo begrenzt und sonst die Strasse in eher schlechtem Zustand ist. Am nördlichsten Punkt, beim Long Point Lighthouse machen wir einen Fotostopp, die versprochenen Eisberge, Wale und Papageientaucher entdecken wir aber leider nicht. Nun heisst es einen Übernachtungsplatz zu finden. Kurz unterhalb bei Sleepy Cove wäre ein toller Platz direkt über dem Meer aber hier verlangt man CAD $20 ohne irgendwelchen Service. Es gibt noch einen RV Park in der Nähe. Hier bezahlt man auch CAD 25$ für eine Übernachtung aber es gibt Toiletten, Duschen und Wlan. Nun sitzen wir im Wohni und machen Büro.

Sonntag, 14.07.2019
Sonnenschein pur und kein Wind. Schnell wird es warm. Als wir nach dem Frühstück ein wenig mit unserem Nachbarn aus Quebec plaudern, hören wir von der anderen Seite des Fjords einen Wal atmen und sehen seinen „Blow“ die Ausatmungsluft über dem ruhigen Wasser ganz deutlich. Leider fährt kurz darauf ein Boot genau dort vorbei, sodass er abtaucht. Wir verlassen den Gros Morne NP und fahren nach Deer Lake. Hier füllen wir unsere Vorräte auf. Die Fahrt geht weiter Richtung Osten. Nach ca. 30 km schauen wir uns einen Übernachtungsplatz an. An einem Sonntag ist hier aber einiges los und es ist noch früh. Wir entscheiden uns weiter zu fahren. Auf dem Trans Canada Highway, der Nr. 1 fahren wir knapp 100 km bis wir nach King’s Point abzweigen können. Es ist eine typische Schnellstrasse, sie hat nur wenige schöne Ausblicke zu einigen Seen zu bieten. An der Bucht angekommen sehen wir schon von weitem einen Eisberg. Wir fahren dem Ufer entlang weiter bis zu einem Parkplatz, von dem aus man zu den Rattling Brook Falls wandern kann. Er liegt direkt am Wasser und verfügt über Feuerstellen und Picknicktische. Wir können uns einen schönen Platz aussuchen weil wir die ersten sind. Der Wasserfall ist nicht weit und zu Fuss gut zu erreichen, der Weg ist gut angelegt und führt zu einer schönen Aussichtsplattform. Als wir zurück beim Wohni ankommen stellen wir fest, wir sind nicht die einzigen die dieser schöne Platz anzieht. Wir sitzen noch einige Zeit draussen und geniessen die Ruhe, die Sicht auf die Bucht und den Eisberg. Als die Mücken zu angriffslustig werden ziehen wir uns ins Wohni zurück.

Samstag, 13.07.2019
Eine ausgiebige heisse Dusche weckt unsere Lebensgeister und macht uns bereit für den Tag. Es ist zwar bewölkt aber heute herrschen angenehme Temperaturen. Wir fahren entlang dem Ufer der Bonne Bay ans andere Ufer, es sind 70 km Weg. Im Discovery Center am Woody Point wird geparkt. Nachdem wir uns das schöne Infozentrum mit seiner Ausstellung zur Geologie der Gegend angesehen haben, gehen wir wandern. Es führt ein relativ kurzer aber steiler Weg zu einem schönen Aussichtspunkt ca. 350 m.ü.M. Rund um uns stehen viele Blumen in voller Blüte. Vor allem gefallen uns die Orchideen, die etwas geschützt im Wald zu finden sind und die Nationalblume von Kanada, eine Kannenpflanze mit einer dunkelroten prachtvollen Blüte. Rund um uns blüht der Klee, Margriten haben wir gesehen und von vielen anderen wunderbaren Blumen kennen wir die Namen nicht. Überrascht entdecken wir nach einer Weile, gar nicht weit vor uns im Busch, einen kapitalen Elchbullen. Er findet Fotos wohl nicht so toll und wendet uns seinen, allerdings beeindruckenden, Rücken zu. Der Weg wurde neu gebaut, er ist steil und führt in Serpentinen zuerst durch Wald und dann über ein Hochmoor zum Aussichtspunkt mit traumhafter Sicht auf die Bonne Bay. Der Blick geht rüber zum höchsten Berg, dem Gros Morne Mountain und zu den hinter uns liegenden Tafelbergen. Nach einer ausgiebigen Rundumsicht und vielen Fotos nehmen wir den Rückweg unter die Füsse. Ganz in der Nähe, unten direkt am Wasser von Woody Point, haben wir einen schönen Übernachtungsplatz entdeckt. Dorthin fahren wir und stellen uns neben ein anderes Wohni, das sich hier auch schon häuslich eingerichtet hat. Im Laufe des Abends gesellen sich noch zwei weitere Fahrzeuge zu uns. Wir machen noch einen Spaziergang durch das hübsche Dörfchen. Es gibt ein Eis für uns, bevor wir zum D-Hai zurückgehen. Da wir hier von einem Café freies Internet empfangen beginne ich die Homepage wieder zu füttern. Es wird ein herrlich friedlicher Abend mit Blick direkt aufs Wasser.

Freitag, 12.07.2019
Es war herrlich ruhig, nur eine Mücke hat mich im Morgengrauen geweckt. Die Sonne scheint und es wird schnell angenehm warm. Wir duschen, füllen und entleeren Wasser bevor wir entlang der Küste zum Gros Morne Nationalpark fahren. Das Meer glitzert blau und strahlt mit dem Himmel um die Wette. Es ist schön, wenn es schön ist, grins! Wir sehen Delfine springen, die sind bestimmt auch glücklich über den Sonnenschein. Die Fahrt ist abwechslungsreich, da wir fast immer Sicht auf die Küste und das Meer haben. Im Osten türmen sich langsam Berge auf, wir nähern uns dem berühmten Nationalpark. Kurz vorher machen wir einen Fotohalt beim Arches Provincial Park mit seinen schönen Felsenbögen im Meer. Bald zeigt ein Schild an, wir sind nun im NP. Wir fahren bis zum Parkplatz des Trails, der zum Western Brook Pond führt, das ist ein fjordähnlicher See. Wir sind definitiv nicht die ersten oder einzigen hier. Wir finden noch einen Parkplatz und bereiten uns für die kleine Wanderung vor. Der sehr gut ausgebaute Weg führt fast immer eben durch eine schöne Moorlandschaft mit Seen und einem Fluss. Am Ufer bei einem Café angekommen machen wir Rast bevor wir zurückgehen. Am Parkplatz beim D-Hai interessiert sich ein kanadisches Paar für uns und unsere Pläne. Sie sind beide Reisefans und träumen davon, auch eine solche Reise machen zu können. Ein weiterer Herr schleicht umher und wartet nur darauf, bis wir uns fertig unterhalten haben, bevor er sich vorstellt und uns vom Berner Oberland vorschwärmt, welches er auf diversen Reisen kennengelernt hat. Er meint, die Landschaft in Neufundland halte dem Vergleich mit den Alpen nicht stand. Wir wiedersprechen, uns gefällt es hier sehr. Nachdem wir uns verabschiedet geht die Fahrt weiter nach Rocky Harbour und Norris Point. Eigentlich möchten wir gerne frei stehen aber das ist im NP nicht so einfach, sodass wir uns schlussendlich doch auf einem RV Park einbuchen. Leider ist das Internet auch hier wieder eine Katastrophe und lässt keine Arbeiten an der Homepage zu. So langsam stauen sich meine Berichte die ich sehr gerne hochladen möchte.

Donnerstag, 11.07.2019
Es ist schon 9.00h als wir endlich aus den Federn kriechen. Wir halten das Frühstück kurz und machen alles bereit zur Abfahrt. Bevor es aber losgeht erkunden wir das Diheime. Osi hat die Kabine selber ausgebaut. Chapeau! Das Innere ist sehr geräumig und gemütlich für eine solch kleine Hülle. Wir quatschen uns fest und verabschieden uns erst um 11.30h, mit dem Wunsch einander wiederzusehen. Es ist noch immer kalt und windig aber der Regen hat aufgehört. Unser Weg führt nach Süden auf dem Highway 430. Unterwegs sehen wir eine Elchkuh mit Kind. Beim Airport von St. Antony biegen wir auf den Highway 432 ab um noch eine andere Strecke kennenzulernen als die wir gestern gefahren sind. Es lohnt sich, Hermi sieht zwei Kojoten und ich einen davon. Nach einigen weiteren Kilometern tanken wir aus zwei unserer Kanister auf und fahren dann weiter zur Küste. Die Strasse weist teilweise Unebenheiten und Pothols auf, die die volle Aufmerksamkeit fordern. Inzwischen kommt die Sonne zwischen den Wolken hervor und wärmt endlich ein bisschen. Es war aber auch a…kalt heute Morgen, nur 6°C jetzt sind 13°C drin. Die Fahrt führt durch Wälder und bietet ab und zu einen Blick auf die Küste mit schönen Buchten. Auf dem Viking Highway (430) angekommen führt die Strasse immer weiter südlich mit Ausblicken aufs Meer. Beim Torrent River State Park Camping versuchen wir einen Platz zu bekommen, scheitern aber. Ein Stück weiter bei River of Ponds klappt es dann. Wir bekommen eine schöne Campsite in einem Wäldchen mit Sicht auf einen kleinen See. Absolut idyllisch inkl. Hoppelhasen. Das Wifi lässt allerdings zu wünschen übrig, nur im Office kann man sich ins sehr langsame Internet einloggen. Wir schauen kurz auf unsere Konten und gehen dann zurück zum D-Hai um den Abend zu verbringen.

Mittwoch, 10.07.2019
Der Wecker klingelt, 5.30h aufstehen! Wir ziehen uns an, drehen mit Shell eine Runde und gehen dann zum Ticketschalter. Pünktlich um 6.00h wird uns und den anderen Wartenden geöffnet. Wir erstehen ein Billette für 47 CAD. Nun dürfen wir uns anstellen und warten auf’s Einschiffen. Die Zeit reicht für ein gemütliches Frühstück und Zähne putzen, dann heisst es Motor an und rauf auf die Fähre. Die Überfahrt ist ruhig. Wir kommen am Eisberg von gestern vorbei und Hermi sieht einen Wal. Nach 1 ½ Stunden legt das Schiff in St. Barbe auf Neufundland an. Nachdem uns die Trucks rundum verlassen haben, dürfen auch wir auf die Insel fahren. Das Wetter ist heute kühl, bewölkt aber trocken. Wir wenden uns nach Norden und fahren 140 km bis nach L’Anse aux Meadow. Die Fahrt geht durch eine Landschaft die stark an Norwegen erinnert. Es gibt etwas Wald und sonst nur moorartige Grünflächen. Anders als in Labrador kommt man hier aber alle Nase lang an einem Dorf vorbei. Es gefällt uns. Leider hat es nun wieder zu regnen angefangen. Wir halten bei einem typischen Generalstore, der wirklich fast alles hat, und kaufen ein paar frische Lebensmittel. An der Nordküste angekommen sehen wir in einer Bucht einen Eisberg. Der wird ausgiebig fotografiert. Ein paar Kilometer weiter, in L’Anse aux Meadow fahren wir zur National Historical Site der Wikinger. Auf dem Parkplatz steht das SZ Wohni „Diheime“ (lustig oder?) von gestern und ein Toyota Landcruiser aus dem Kanton Appenzell-Ausserroden. Wir finden auch einen Parkplatz und gehen vor zum Infozentrum. Hier treffen wir auf Yvonne, Steffi und Osi. Eine gute Stunde verbringen wir mit Informationsaustausch und gemütlichem schweizerdeutsch Geplauder. Yvonne ist schon seit 6 Jahren ganz alleine mit ihrem Toyota unterwegs und wird im Herbst in die Schweiz zurückkehren. Die beiden Schwyzer sind im April gestartet und haben eine ähnliche Route vor wie wir sie geplant haben. Nachdem wir das Internet im Infozentrum ausgiebig strapaziert haben und uns die Ausstellung zu den Ausgrabungen angesehen haben, nehmen wir unser D-Hai und fahren 2 km weiter zu einem Platz wo Steffi und Osi schon stehen. Wir kochen und treffen uns dann zu einem gemütlichen Plausch bei uns. Draussen regnet und stürmt es aber in unserer guten Stube ist es gemütlich. Bis nach Mitternacht tauschen wir Informationen aus und geniessen den Abend zu viert.