Sonntag, 28.10.2018
Heute Nacht ging die Sommerzeit zu Ende. Wir erwachen um kurz nach 7.00h bei einem fast klaren Himmel. Draussen ist es kalt aber im Wohni gemütlich warm. Nach dem Frühstück wollen wir duschen gehen. Leider kommt aber kein warmes Wasser aus dem Duschkopf. Ich überwinde mich und mache eine schnelle Wäsche, Hermi verzichtet, grins. Um 10.00h sind wir bereit zur Abreise. Bevor es nach Spanien weiter geht kaufen wir im Supermarkt noch Raclette auf Vorrat. Wer weiss ob es das in Spanien auch noch gibt. Bei wieder grauem Himmel machen wir uns auf zur Côte Vermeille. Gerne hätten wir in Coilloure einen Halt gemacht. Leider ist das Städtchen aber voll mit Besuchern, da Markt ist. Ein wenig sauer fahren wir weiter. Die Enttäuschung hält nicht lange. Mit jeder Kurve über steilen Hängen grüssen neue wunderschöne Blicke auf die Küste, die Dörfer, die Weinberge und das Meer. Glücklich auf dieser schönen Küstenstrasse die Landschaft erkunden zu dürfen, überqueren wir kurz nach Cerbère die Grenze zu Spanien. Ausser ein paar versprayten Ruinen erinnert nur noch ein Schild an den ehemaligen Zoll und das wir in einem neuen Land gelandet sind. Spanien haben wir nur einmal besucht. Das war 1985, da waren wir noch ganz jung. Die Landschaft verändert sich nicht, nur an den Strassenschildern in Spanisch oder Katalanisch merkt man die Veränderung. Kurz nach der Grenze hat es angefangen zu regnen. Nun platschen dicke Tropfen auf unsere Windschutzscheibe, dadurch hat sich die Sicht stark verschlechtert. Ein paar Kilometer weiter nehmen wir die Abfahrt nach Roses von der N260, der wir bis jetzt gefolgt sind. Wir steuern den offenen Campingplatz Salatà an. Hier werden wir nett begrüsst. Bei strömendem Regen suchen wir uns einen Platz aus und stellen uns drauf. Installieren werden wir uns sobald der Regen nachlässt. Am Horizont kann man die Aufhellung schon entdecken aber es dauert bis 16.00h bevor die Tropfen definitiv aufhören. Endlich können wir den Ort erkunden. Wir sind etwas enttäuscht, da hier alte und moderne Hotels vorherrschen. Vom alten Roses sind nur ein paar Gebäude aus der Jugendstilzeit übrig geblieben. Auch ein oder zwei maurische Häuser kann man noch entdecken. Wir kehren erst kurz nach Sonnenuntergang zum Camping zurück, das ist heute aber schon um kurz nach 18.00h. Wir freuen uns schon auf’s Skypen mit unseren Freunden. Erst kochen und essen wir noch ein Filet im Teig aus dem Omnia. Wie immer von meinem Göttergatten und super Koch Hermi zubereitet.

Samstag, 27.10.2018
Nacht‘s hat es angefangen zu regnen und der Morgen bleibt trüb, nass und kalt. Das Thermometer zeigt nur noch 8°C. Nach dem Frühstück machen wir uns auf und fahren zurück ans Meer. Es macht die nächsten 2-3 Tage keinen Sinn in die Pyrenäen zu fahren. Der Wetterbericht sagt Schnee für Andorra voraus. Trotz schlechtem Wetter geniessen wir die Fahrt entlang dem Fluss L’Aude an Limoux vorbei bis Quillan auf der D118. Man sieht viele Weinfelder und hübsche Dörfer. Um Auszusteigen und zu näherer Erkundung steht uns der Sinn dann aber doch nicht, dafür regnet es zu stark. Wir wechseln auf die D117 Richtung Perpignan. Eine Weile noch folgen wir dem L’Aude um dann zum Fluss La Boulzane zu wechseln. Zwischendurch müssen/dürfen wir mal wieder durch ein Défilée (Schlucht) fahren. Hier sind die Felsen ganz nah aber es ist überall hoch genug für unser
D-Hai. Eine Weile später weitet sich das Tal. Hier kommen nun die Katharerburgen ins Sichtfeld. Erstaunlich wie hoch oben auf den Hügeln die Menschen des frühen Mittelalters solche Trutzburgen erbaut haben. Im Tal reihen sich sanftere Hügel und felsige Grate aneinander, dazwischen immer wieder hübsche Dörfer und Weinberge. Die Farben sind trotz dem schlechten Wetter leuchtend. Allmählich wird es flacher und städtischer, wir kommen nach Perpignan. Die Stadt umfahren wir und nehmen die letzten paar Kilometer nach Argeles-sur-Mer unter die Räder. Hier haben wir uns einen Campingplatz ausgesucht. Wir wollen bei dem schlechten Wetter einfach einen Tag stehen, waschen müssten wir auch. Beim Einschreiben merken wir aber, daraus wird nichts. Es gibt zwar eine Waschmaschine aber keinen Trockner. Da kann man bei dem Wetter das Waschen gleich vergessen. Wir ändern also unseren gefassten Plan und werden morgen schon nach Roses in Spanien weiterfahren. Dort soll es einen weiteren offenen Campingplatz geben. Da werden wir dann eben übermorgen Wäsche waschen. Den Nachmittag verbringen wir im Wohni und abends machen wir Raclette, das passt gut zum trüben und kühlen Wetter. Wir haben noch übrige GB auf der SIM-Karte, die verbraten wir indem wir zwei Sendungen des Schweizer Fernsehens ansehen. Wir haben es jeden Herbst geliebt uns „Jobtausch“ und „Hüttengeschichten“ anzuschauen. Der Abend katapultiert uns sozusagen zurück auf unser Couch in der Maienwies. Wir geniessen es ganz besonders mal wieder so richtig in die Schweizer Welt einzutauchen. Beim zu Bett gehen sind wir aber ganz schnell wieder in Südfrankreich und sehr happy das wir hier sein dürfen.

Freitag, 26.10.2018
Ein nebliger Morgen, es wird nur langsam hell. Nach dem Frühstück brechen wir auf und fahren nach Carcassonne. Die Strecke führt durch Weinfelder und dem Canal Midi entlang. In der Stadt angekommen füllen wir unsere Vorräte auf und kaufen Hundefutter für Shell. Hier gibt es nämlich nochmal ihr Lieblingsfressen zu kaufen. Nun haben wir genügend Vorrat für über 3 Monate. Die Suche nach einem Übernachtungsplatz gestaltet sich leider schwierig. Der erste Stellplatz ist geschlossen und der Parkplatz, der der Festung am nächsten ist, hat ein Wohnmobilverbot. Wir probieren noch einen weiteren Parkplatz, er hat keinerlei Service aber ist der Zitadelle sehr nah. Hier werden wir für die Nacht bleiben. Der Nebel hat sich leider noch nicht gelichtet und es bläst ein kalter Wind bei 13°C. Das sind wir nicht gewohnt! Trotzdem sehen wir uns am Nachmittag die beindruckende Altstadt mit dem Schloss und der Kathedrale an. Den Abend verbringen wir wie immer im D-Hai.

Donnerstag, 25.10.2018
Und wieder scheint die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Wir machen uns nochmal einen schönen Tag mit einem Strandspaziergang. Die Sonne wärmt wieder ordentlich ein und ohne Wind fühlt sich das Ganze nochmal an wie Sommer. Abends verzieht man sich dann aber doch gerne ins warme Wohni.

Mittwoch, 24.10.2018
Es ist sonnig windet aber recht stark. Am frühen Nachmittag machen wir uns auf und spazieren am Strand entlang nach Westen. Der Wind baut die Wellen auf aber nicht gegen den Strand sondern aufs Meer hinaus. Schön ist es hier. Die Sonne wärmt und wir gehen, immer mit den Füssen im Wasser gute 4 km weit. Bis zum nächsten Ort ist es aber noch viel weiter, sodass wir irgendwann umdrehen. Mit ist langweilig immer am Strand zu gehen. Wir biegen ab in die Dünen und ins Hinterland. Bevor wir auf eine kleine Strasse kommen müssen wir durch dicken Matsch. Ich wate mitten durch und verliere fast meine Flip-Flops. Hermi und Shell laufen parallel zur Strasse und müssen ein paar Bächlein überspringen, bleiben dafür aber sauber. Zurück beim Wohni geniessen wir noch die Sonnenstrahlen bei sage und schreibe 25°C.

Dienstag, 23.10.2018
Den Morgen verbringen wir im Wohni. Es ist draussen sehr sonnig aber noch kühl. Nachmittags machen wir einen Spaziergang dem Strand entlang nach Osten. Nach einer guten Stunde kommen wir im nächsten Ferienort an. Hier hat eine Bar geöffnet in der wir drei unseren Durst löschen können. Auf dem Rückweg scheint uns die Sonne ins Gesicht und wir geniessen es, immer am Brandungsrand, mit den Füssen im Wasser, durch den Sand zu schlendern. Es sind viele Leute unterwegs die sogar noch baden. Shell rennt ebenfalls ins Wasser und sucht Steine. Um 16.30h sind wir zurück beim Wohni und gehen gleich rein, weil es mit dem Wind jetzt doch recht kühl ist. Shell muss draussen im Wind trocknen, was ihr natürlich gar nicht gefällt.

Viaduct de Millau

Montag, 22.10.2018
Schon wieder Nebel. Blöd, wir möchten doch den Viaduc de Millau sehen. Er schwebt auf sieben schlanken Pfeilern 343 m über dem Tal des Tarn. Er ist 2.5km lang und wurde durch den britischen Ingenieur Norman Forster geplant und 2004 eröffnet. Trotz Nebel fahren wir zu einem Parkplatz von dem aus wir die Brücke von unten sehen sollten. Als wir ankommen fängt sich der Nebel langsam an zu lichten. Immer mehr Details tauchen aus dem Nebel auf. Die Wirkung mit dem wallenden Dunst ist fast besser, als wenn man die Brücke in seiner ganzen Länge sehen könnte. Nachdem wir uns sattgesehen haben, nehmen wir die heutige Strecke unter die Räder. Die A75 bringt uns auf knapp 100 km ans Meer zum Cap d’Adge. Den Ort selber lassen wir links liegen und fahren direkt zur grossen Marina an der Spitze des kleinen Caps. Alles liegt schon im Winterschlaf. Es ist nichts los. Nur vorne beim alten Hafen liegen ein paar Fischerboote am Quai und einige Restaurants haben geöffnet. Nach einem Spaziergang fahren wir weiter ins 20 km entfernte Sérignan Plage wo noch ein Stellplatz geöffnet sein soll. Als wir davor stehen ist alles verbarikadiert aber das Schild sagt es ist offen. Nachdem wir eine Telefonnummer angerufen haben, bekommen wir Einlass und suchen uns ein sonniges Plätzchen aus. Auf einem weiteren Spaziergang erkunden wir die Umgebung mit dem Sandstrand. Die Campingplätze rundum haben alle schon geschlossen. Am Strand ist aber noch einiges los. Das Meer lädt noch immer zum Baden. Ich schätze die Temperatur auf ca. als 21°C. Leider sind die Bars und Restaurants auch schon zu. Das wurde nichts mit einem Trunk in einer Bar. Kein Problem, dann muss eben unser Vorrat im Wohni dran glauben. Wir sitzen noch bis nach 17.00h an der Sonne bevor uns der kühlere Wind wieder ins D-Hai treibt.

D-Hai ist ganz!!!

Sainte Enimie

Sonntag, 21.10.2018
Habe nicht so gut geschlafen aber egal. Ein Blick nach draussen, Enttäuschung! Dichter Nebel liegt im Tal. Jetzt sind wir schon mal früher wach und es nützt nichts. Da das Wetter nicht so schnell wie gewünscht aufklart, ziehen wir das Frühstück etwas in die Länge. Kurz nach 10.00h brechen wir dann aber trotzdem auf. Die ersten 20 km stecken wir noch im dichten Nebel. Leider ist vom schönen Tal so nun gar nichts zu sehen. Kurz vor Sainte Enimie klart es plötzlich auf. Die Sonne strahlt vom klaren wolkenlosen Himmel und wärmt. Bei einem Spaziergang durch die mittelalterlichen Gassen geniessen wir die kleinen Steinhäuschen, hübschen Plätze und immer wieder wunderbare Ausblicke auf das Tal. Ich finde, dem Ort wurde der Status „eines der schönsten Dörfer Frankreichs“ zu Recht verliehen.
Unsere Weiterfahrt gestaltet sich abenteuerlich. Die Strasse wird schmal und schmäler, die Felsen hängen tief und tiefer und das Navi warnt „Höhe 3.50m“ in 7 km. Wagen wir es oder nicht? Wir schauen uns an, zu schade wäre es, wenn wir die Schlucht verlassen müssten. Wer nicht wagt der nicht gewinnt heisst es doch. Also los, mit Herzklopfen geht es weiter. Zum Glück ist heute praktisch kein Verkehr und wenn die Felsen gar zu tief hängen, fährt Hermi eben auf der linken Strassenseite. Es lohnt sich! Wir geniessen absolut herrliche Ausblicke auf die fast senkrecht aufsteigenden Felsen und schleichen unter Steinnasen durch, die uns fast küssen. Die 3.50m Höhe sind ausreichend, sodass wir ohne einen Kratzer, einige Kilometer weiter auf normal hoher und breiter Strasse weiter rollen. Immer wieder gibt es neue Felsformationen zu sehen. Wunderschön! Schliesslich kommen wir gesättigt von wunderbaren Eindrücken in Millau an. Das wird unser heutiger Übernachtungsplatz. Ein Spaziergang durch die sonntäglich ruhige Altstadt hilft das Gesehene zu verdauen. Die Gorge du Tarn hat uns tatsächlich noch besser gefallen als die Gorge du Ardeche.

Samstag, 20.10.2018
Es ist schon 8.30h als ich endlich wach werde! Nach dem Frühstück entleeren wir Wasser und bunkern Frischwasser. Einkaufen müssen wir auch noch, unsere Vorräte sind aufgebraucht. Nachdem wir getankt haben ist es 12.30h und wir können endlich losfahren. Auf der D904 geht es bis Alès. Hier wechseln wir auf die N106 die uns durch ein Tal, immer dem Fluss „Le Gardon“ entlang, zum kleinen Pass Jalcreste auf knapp über 800m üM. führt. Wir sind nun im Nationalpark Cévennes. Für weitere 30 km geht es runter ins Tal. Seit dem Pass sind die Bäume plötzlich herbstlich bunt und haben teilweise schon die Blätter abgeworfen. Schöne Blicke öffnen sich auf die Hänge die zu den Hochebenen rundum führen. In Florac, wo sich die drei Flüsse Tarn, La Mimente und Le Tamont treffen, ist unser heutiges Ziel. Auf einem kostenlosen Parkplatz direkt über dem Ortszentrum stehen wir in Gemeinschaft mit anderen Wohnis für eine Nacht. Ein Spaziergang durch das Dorf lässt Erinnerungen wach werden an unsere kleine Reise letztes Jahr in Aostatal. Nun geniessen wir ein Fleischfondue und die Aussicht über das Tal.

Freitag, 19.10.2018
Wir sind spät aufgestanden und haben rumgetrödelt. Wir entscheiden uns noch einen Tag zu bleiben. Hermi geht mit Shell joggen und ich geniesse die Sonne. Herrlich nur lesen und geniessen. Gegen Abend trifft ein alter VW-Bus ein und stellt sich ein paar Plätze vor uns. Er wird von einem älteren netten deutschen Paar bewohnt. Wir verbringen wieder eine angenehme ruhige Nacht.

Gorge Ardèche und Pont d'Arc

An der Rhone

Donnerstag, 18.10.2018
Ein paar Regentropfen sind über Nacht noch gefallen. Nun klart der Himmel auf. Wir freuen uns schon sehr auf unsere heutige Tour und bei diesem Wetter wird es bestimmt grandios. Wir fahren durch die wunderschönen Weingebiete der Rhone entgegen. Vorbei geht es an hübschen alten Orten die entweder durch eine Kirche oder ein Schloss gekrönt werden. Die Weinfelder erstrahlen langsam in den Herbstfarben und zwischendurch grüssen immer wieder silbergrüne Lavendelfelder. Am anderen Ufer der Rhone fahren wir noch etwas nach Süden bevor wir zur Gorge de l’Ardeche abbiegen. Diese Schlucht hat uns schon bei unserem ersten Besuch 2008 sehr beeindruckt. Heute ist es gefühlt noch schöner weil fast gar keine Touristen da sind. Wir kurven geruhsam die gut ausgebaut Strasse hinauf auf über 300 m über Meer. Auf der 29 km langen Route sind 11 Aussichtspunkte verteilt die immer wieder eine grandiose Aussicht auf den tiefen Einschnitt der Ardèche bieten. Wir lassen uns viel Zeit und geniessen die Fotohalte. Zum Schluss der Schlucht wartet der Pont d’Arc. Ein Felsentor das sich über den Fluss spannt. Besonders schön, als wir am Strand ankommen und Fotos machen wollen kommt gerade eine Gruppe Kanuten in ihren bunten Booten den Fluss herunter. Nachdem wir ausgiebig das Panorama genossen haben fahren wir auf einen Campingplatz bei Ruoms. Hier stehen wir jetzt ganz einsam oben auf einem Hügel. Vor uns plätschert der Swimmingpool und rund um uns singen die Vögel. Heute kann unser Abendessen wieder draussen stattfinden. Wir haben um 17.30h noch fast 23°C.

Donnerstag, 18.10.2018
Ein paar Regentropfen sind über Nacht noch gefallen. Nun klart der Himmel auf. Wir freuen uns schon sehr auf unsere heutige Tour und bei diesem Wetter wird es bestimmt grandios. Wir fahren durch die wunderschönen Weingebiete der Rhone entgegen. Vorbei geht es an hübschen alten Orten die entweder durch eine Kirche oder ein Schloss gekrönt werden. Die Weinfelder erstrahlen langsam in den Herbstfarben und zwischendurch grüssen immer wieder silbergrüne Lavendelfelder. Am anderen Ufer der Rhone fahren wir noch etwas nach Süden bevor wir zur Gorge de l’Ardeche abbiegen. Diese Schlucht hat uns schon bei unserem ersten Besuch 2008 sehr beeindruckt. Heute ist es gefühlt noch schöner weil fast gar keine Touristen da sind. Wir kurven geruhsam die gut ausgebaut Strasse hinauf auf über 300 m über Meer. Auf der 29 km langen Route sind 11 Aussichtspunkte verteilt die immer wieder eine grandiose Aussicht auf den tiefen Einschnitt der Ardèche bieten. Wir lassen uns viel Zeit und geniessen die Fotohalte. Zum Schluss der Schlucht wartet der Pont d’Arc. Ein Felsentor das sich über den Fluss spannt. Besonders schön, als wir am Strand ankommen und Fotos machen wollen kommt gerade eine Gruppe Kanuten in ihren bunten Booten den Fluss herunter. Nachdem wir ausgiebig das Panorama genossen haben fahren wir auf einen Campingplatz bei Ruoms. Hier stehen wir jetzt ganz einsam oben auf einem Hügel. Vor uns plätschert der Swimmingpool und rund um uns singen die Vögel. Heute kann unser Abendessen wieder draussen stattfinden. Wir haben um 17.30h noch fast 23°C.

Vaison-la-Romaine

Gordes

Mittwoch, 17.10.2018 / 200 Tage unterwegs :-)
Wir wollenr ein grosses Programm bewältigen. Als erstes sehen wir uns das Örtchen Roussillon an. Es steht im Luberon umgeben von roten Felsen auf einem Hügel. Einst war es das Zentrum des Ockerabbaus. Die Häuser sind in 40 verschiedenen Rottönen gestrichen, das ist Auflage der Gemeinde an ihre Bewohner. Als wir ankommen erwacht das Dorf erst langsam. Es ist noch nichts los, sodass wir in Ruhe die Gassen durchlaufen und überall Halt machen können, um Fotos zu schiessen. Vom höchsten Punkt hat man eine tolle Aussicht aufs Tal und die dahinter liegenden Berge. Leichter Dunst und etwas Nebel liegt über den Weinfeldern und Fruchtplantagen die langsam Herbstfarben annehmen. In der Ferne leuchtet grau der Mont Ventoux, man kann seine Spitze mit dem Sendemast gut erkennen. Als wir zurück zum Fuss der Altstadt kommen, treffen wir auf die ersten Bustouristen.
Ein paar Kilometer weiter liegt Gordes. Heute nehmen wir noch einmal einen Anlauf. Die Fotos vom Aussichtspunkt sind definitiv schon mal besser. Oben angekommen parken wir an der Strasse für
4 Euro. Auf dem Wohnmobilplatz sollten wir 8 Euro zahlen, hätten dann aber 24h bleiben können. Unser Spaziergang führt uns durch die Gassen den Hang hinunter bis zu einer Terrasse mit Blick auf das Tal. Wunderschön, einzig vermissen wir ein wenig die Lavendelfelder. Hier in der Gegend gibt es wohl nicht so viele und die die wir sehen sind abgeerntet und schimmern graugrün. Wir finden, Gordes sieht von ausserhalb toll aus. Das Örtchen selber gefällt uns aber nicht so gut wie Roussillon. Ich habe heute noch einen dritten Trumpf im Ärmel. Dafür müssen wir allerdings 50 Kilometer weiter fahren. Es wird eine wunderbare Fahrt auf kleinen Nebenstrassen. Es geht über eine Hochebene mit Eichen, dann durch eine kleine Schlucht und immer wieder an Weinfeldern vorbei. Da und dort grüsst ein Städtchen von einem Hügel, herrlich. Nach etwas mehr als einer Stunde kommen wir in Vaison-la-Romain auf dem Camping Theatre de Romain an. Hier im Ort gibt es römische Ausgrabungen und ein römisches Theater. Auf der anderen Seite des Flusses auf einem Hügel steht die mittelalterliche Stadt. Sie wird von einer alten Burg überragt. Auch die „Neustadt“ ist sehr hübsch. Man spürt das „Savoir-vivre“ der Franzosen an allen Ecken. Begeistert lassen wir uns durch die hübschen Gassen treiben und besteigen natürlich auch den Hügel mit der Altstadt. Bei einem Glas Rosé setzen wir uns in eine Brasserie am Hauptplatz und fühlen uns wie Franzosen. Leider ist das Wetter noch immer nicht stabil und so verbringen wir den Abend wieder im warmen D-Hai.

Dienstag, 16.10.2018
In der Nacht hat es geregnet und das tut es weiterhin. Wir haben aber keine Lust auf dem Platz stehen zu bleiben und hoffen, dass der Regen bald nachlässt. An Cavaillon vorbei fahren wir nach Gordes. Leider wird der Regen eher mehr als weniger. Wir schrauben uns die Kurven hoch ins Dorf. An einer Stelle hat man eine schöne Sicht auf den ganz aus hellen Steinen gebauten Ort. Aus dem Auto heraus machen wir Fotos. Wir trauen uns weiter ins Zentrum zu fahren. Das bereuen wir aber schnell. Heute ist Markttag, der Ort ist voll. Zwar haben wir einen Parkplatz gefunden aber der kostet Euro 4.00. Bei diesem Regen haben wir eh nicht viel Lust einen Spaziergang zu machen. Die Entscheidung fällt, wir fahren weiter. Kurz wollen wir uns noch im Ort Fontaine de Vaucluse umsehen. Um hin zu gelangen plagen uns mal wieder die 3.5t Begrenzungsschilder. Wir haben genug und fahren nach L’Isle-sur-la-Sorgue auf den Camping Airotel La Sorguette. Hier haben wir mit Ralf Beckers abgemacht den wir von Facebook kennen. Nach kurzer Begrüssung richten wir uns ein. Es hat endlich aufgehört zu regnen. Prima, jetzt können wir uns den Ort ansehen, der den Beinamen klein Venedig trägt. Die Häuser der Altstadt drängen sich auf einer kleinen „Insel“ die vom Fluss La Sorgue umflossen wird. Lebendig und nett ist das Dörfchen. Man spürt, hier leben und arbeiten die Einheimischen noch ganz normal und nicht nur für die Touristen. Speziell sind auch verschiedene Wasserräder, die erhalten geblieben sind. Früher haben sie den Strom u.a. für die Seiden- und Papierindustrie geliefert. Heute dienen sie als Dekoration. Zurück am Fluss laufen wir zurück zum Campingplatz. Nach dem Abendessen kommen Anke und Ralf mit ihren beiden Freunden auf ein Glas Wein zu uns. Schön war es mit euch, danke!

Montag, 15.10.2018
Nacht‘s wurden wir ein paar Mal vom Wind geschüttelt und auch unser Mückengitter am grossen Dachfenster im Alkoven hat geflattert. Besonders gut schlafen lässt einen das nicht. Der Himmel ist noch recht blau als wir aufstehen. Das ändert sich aber schnell. Da das Wetter nicht allzu viel verspricht, werden wir heute ein paar Kilometer mehr fahren. In den Hügeln oberhalb von Marseille umfahren wir die Stadt auf der Autobahn und ärgern uns mal wieder über den Preis. Wenige Kilometer kosten schnell mal 12.00 Franken. Sobald wie möglich fahren wir wieder auf der normalen Landstrasse. Bei Aix en Provence verzetteln wir uns total, beim Versuch die Stadt und die kostenpflichtige Autobahn zu umgehen. Schliesslich machen wir doch, was unser Navi sagt, in der Meinung es führt uns jetzt auf die teure Autobahn, aber nein, wir rollen ganz bequem auf einer guten Schnellstrasse am Städtchen vorbei. Nächstes Mal glauben wir wohl von Anfang an, was uns dieser Computer sagt, hoffentlich! Nun geht es flott auf der D7N durch Dörfer und schöne Landschaft. Die Ebene wird begrenzt durch kleinere felsige Berge. Bei Cavaillon wechseln wir auf die D 99 und treffen bald darauf in Saint Remy en Provence ein, wo wir einen Platz auf dem sehr schönen Camping Montplaisir beziehen. Unterwegs hat es stark gewindet und geregnet. Auch hier ist der Himmel bewölkt. Da es gerade 14.00h ist machen wir uns einen kleinen Lunch zurecht. Gegen 16.00h, ziehen wir uns Schuhe und eine Jacke an und spazieren ins Dorf. Die Gassen sind gesäumt mit Boutiquen, Restaurants und Lebensmittelgeschäften. Da heute Montag ist haben aber viele geschlossen. In den Kleiderläden ist die Herbstware eingetroffen und wird in den Schaufenstern präsentiert. Heute ist es zwar noch warm aber der Herbst lässt sich nicht mehr leugnen. Eine Dame meint: „Ich habe noch gar keine Weihnachtsdekoration gesehen“. Verrückt, die Leute! Zurück auf dem Camping kaufen wir uns eine Flasche Roséwein direkt vom Fass dazu gibt es ein Raclette noch in der Schweiz gekauft.

Sonntag, 14.10.2018
Haben bis 8.30h geschlafen. Es weckt einen aber auch nichts, wenn es so ruhig ist und die Sonne erst nach acht über den Hügeln aufgeht. Egal, unsere Morgenroutine wird abgespult. Entlang der Küste fahren wir nach Le Lavandou. Auf dieser Strasse kommen viele Erinnerungen an Ferien von früher hoch. Hier haben wir mit Freunden gecampt und getaucht. Haben Abenteuer erlebt, weil wir damals doch recht dumm und unerfahren waren, gefallen hat es uns hier damals. Heute ist leider alles noch mehr verbaut als früher und man findet fast keinen Flecken mehr, wo noch Natur bis zum Meer zu finden ist. Allenthalben stehen Verbotstafeln, keinen Abfall wegwerfen, kein Durchgang, Camping verboten. So gefällt uns diese Küste nur noch bedingt. Wir fahren vorbei an Hyeres und Toulon und verlassen dann die Schnellstrasse Richtung Sanary sur Mer. In meiner App habe ich am Hafen von Coudouliere einen Stellplatz gefunden. Prima! Wir parken direkt oberhalb der Hafenbefestigung und stehen mit einem Reifen fast im Wasser (im übertragenen Sinn gemeint, grins). Die Sonne scheint milchig und immer wieder treiben Böen kleine Wellen übers Wasser. Für Shell gibt es Jetskis, die sie wegen deren Geschwindigkeit begeistert anbellt. Das Meer ist hier glasklar und schimmert grün und blau, herrlich. Wir machen einen Spaziergang zum kleinen Camp Negre und geniessen anschliessend herrliche Stunden mit Blick aufs Meer beim Lesen.

Samstag, 13.10.2018
Wir holen unseren Ausflug nach St. Tropez nach. Hermi geht morgens schon früh mit Shell joggen. Um 10.15h geht der Bus, Shell wartet im D-Hai. Bei schönstem Wetter geht die Fahrt über Land ins berühmte Städtchen. Am grossen Parkplatz vor dem Hafen findet ein Porsche-Treffen statt. Der Ort ist also voll mit Fahrern. Wir bummeln entlang dem Hafen an ein paar grossen Jachten vorbei. Am Ende des alten Hafens, an der Mole, schiesse ich ein paar Fotos und dann tauchen wir ein in das kleine Gassengewirr. Es gibt unendlich viele Restaurants und auch vor Boutiquen kann man sich nicht retten. Jeder Passant wird genau gemustert, ist das ein Promi? Das Ganze Getue wird uns schnell langweilig. Etwas Zeit bleibt uns noch bis der Bus fährt. Wir setzen uns deshalb in eine Bar und machen auf Beobachtung. Vor uns liegen ein paar Luxusyachten vertäut. Übers Internet google ich mal die Schiffsnamen, bin neugierig wem die gehören. Siehe da, jede einzelne davon ist gechartert. Man kann auf einer Homepage die genaue Position, die Strecke die zurück gelegt wurde, und den Preis sehen, den diese Luxuskähne für eine Woche kosten. Pff, fast 100‘000 Euro und dann machen die in einem Hafen fest, wo jeder in ihr Schickimicki-Appartement kucken kann. Ruhe haben sie auch nicht, weil an der Mole ganze Menschentrauben stehen und gaffen. Gut sind wir nicht so reich und müssen uns das antun! Nach 2 Stunden geht der Bus zurück. Beim Wohni werden wir begeistert von Shell begrüsst. Mit kalter Küche füllen wir ein wenig unseren Magen. Einkaufen gehen wir noch, damit wir wieder Vorräte haben. Abends kocht Hermi draussen ein Curry, fein! Gegen 19.00h wird es dunkel und wir verziehen uns ins D-Hai. Gute Nacht allerseits!

Freitag, 12.10.2018
Beim Aufstehen ist der Himmel klar. Draussen ist es schon wärmer als gestern den ganzen Tag. Wir wollen den Bus nach St. Tropez nehmen. Leider erfahren wir an der Haltestelle, dass Hunde nicht erlaubt sind. Kurzentschlossen machen wir einen schönen Spaziergang rund um das kleine Cap. Die Strässchen sind von Villen und Häusern gesäumt. Aus den Gärten duftet es noch herrlich nach den verschiedenen Pflanzen und Blumen. Das Licht ist nicht mehr so grell und der Himmel tief blau. An einem schönen Aussichtspunkt sieht man hinaus auf’s Meer und die Felsen. Mittags machen wir Rast beim Hafen und gönnen uns eine Portion Moules et Frites und ein Glas Rosé aus der Gegend. Zurück auf dem Camping bringen wir unseren kleinen Haushalt in Schuss und plaudern mit Nachbarn. Unterwegs zur Waschmaschine springt mich eine grüne Gottesanbeterin an, die wollte mich fressen! Hat sie nicht geschafft, grins, aber ich habe sie erwischt, äh, fotografiert! Vom Mittagessen noch gut gesättigt gibt es zum Z’Nacht kalte Küche.

Donnerstag, 11.10.2018
Ein wenig haben Wind und Regen nachgelassen. Wir trödeln etwas rum bevor wir uns reisefertig machen. Immer der Küste entlang geht es auf der D559 über St. Rapahel weiter Richtung St. Tropez. Bei Frejus ist eine Strasse gesperrt. Wir müssen umdrehen und ein kurzes Stück zurückfahren. Die Umleitung führt ein landeinwärts und kommt dann zurück zur Küste. Hier hat es heute Nacht viel mehr geregnet und gestürmt als bei uns! Teilweise sind die Strassen von Kies überzogen oder stehen sogar noch immer etwas unter Wasser. Hach, das macht Spass! Wir lassen es so richtig Spritzen. Kindisch, Freude macht es trotzdem. Unterwegs regnet es immer wieder, sodass wir unseren Plan aufgeben und Port Grimaud links liegen lassen. In St. Tropez suchen wir einen Stellplatz der in den App’s beschrieben ist. Der ist aber dort nicht zu finden, bzw. die Strässchen sind zu schmal und total zugewachsen. Wir drehen wieder um. Jetzt müssen wir mitten durch St. Tropez zurück. Wir ernten Kopfschütteln, was uns aber nicht wirklich stört. Ein paar Kilometer weiter sehen wir uns einen anderen Stellplatz an. Der wäre bei schönem Wetter nicht schlecht, jetzt steht man aber im nassen Kies. Kein Problem, wir fahren weiter bis Cavalaire sur Mer. Hier bekommen wir einen grossen Platz auf dem Camping de la Baie für Euro 19,00 inkl. Strom. Prima, waschen kann man auch. Leider regnet es noch immer, sodass wir im Wohni bleiben. Ich nehme mir den Reiseführer von Frankreich vor und suche Orte, die wir uns noch ansehen wollen. So sind wir für die nächsten Wochen gut vorbereitet. Hermi ist am surfen und erfährt, dass an der Stelle, an der heute Morgen die Strasse gesperrt war, zwei Menschen von einem Fluss in die Fluten gerissen wurden und ertrunken sind. Das hätten wir nicht gedacht. Es sah heute zwar etwas unordentlich aus aber Tote hätten wir durch dieses Wetter nicht vermutet. Schnell rufe ich meine Mutter über Skype an und teile mit, dass es uns gut geht. Die Zeit ist wieder mal rasch verflogen und nun sind wir dabei zu Kochen. Draussen wird es ruhig und dunkel.

Mittwoch, 10.10.2018
Nacht‘s ist Wind aufgekommen und schüttelt über uns die Bäume. Unser D-Hai selbst steht aber gut geschützt an einer Mauer und hinter einem Hügel. Der Himmel ist bewölkt und laut Wetterbericht soll es spätestens nachmittags anfangen zu regnen. Nach einem gemütlichen Frühstück geniessen wir noch ein wenig die Ruhe. Hermi geht joggen und ich erledige einige Flickarbeiten. Kurz vor Mittag besuchen wir den Markt im Ort. Leider hat der Wind noch stärker zugenommen und auch der Regen droht schon. Wir tätigen schnell unsere Einkäufe. Auf dem Heimweg ereilen uns dann schon die ersten Tropfen. Schnell machen wir alles wetterfest und bereiten eine mittägliche Stärkung zu. Den Nachmittag und Abend verbringen wir im trockenen Wohni. Draussen ist es nass und windig. Nachts hören wir den Regen aufs Dach prasseln und ein paar Gewitter auf dem Meer draussen vorbeiziehen.

Dienstag, 09.10.2018
Blauer Himmel grüsst zwischen den Bäumen, allerdings bleibt es lange Dämmrig. Als die Sonne hervor kommt wird es warm. Wir kaufen ein und tanken auf bevor wir nach Grasse fahren. Es geht auf guter Strasse ins Hinterland. In der Stadt haben wir Glück und ergattern direkt bei der Altstadt einen Parkplatz für Wohnmobile. Wir können einige schöne Ecken und Aussichten geniessen. Bei einem netten Marokkaner kaufen wir einen feinen gefüllten Fladen. So gestärkt fahren wir ans Meer zurück. Wieder verzetteln wir uns in den Strassen, die für Fahrzeuge über 3.5t verboten sind, finden dann aber doch einen Weg zur Corniche de Cap Roux. Wau, was für eine Aussicht! Vor uns rote Felsen im Meer und als Berge im Hinterland. Hinter uns die Küste mit Sicht bis nach Antibes. Auf 30 km folgen wir der D559. Wunderbare Ausblicke überall. Am Cap Roux selber stoppen wir für einen Fotohalt. Atemberaubend sind die Sicht auf die roten Felsen im Meer und in die Berge. Diese Strecke lohnt sich wirklich. In Agay angekommen buchen wir auf dem Camping Agay Soleil ein. Wir haben Glück und finden einen Platz unter den Bäumen wo wir reinpassen. Wir sitzen in der Abendsonne und geniessen die letzten Strahlen, sogar draussen essen liegt noch drin. Auf dem Platz stehen viele Schweizer. Wir fallen auf, wie immer. Diverse Leute kommen vorbei und suchen das Gespräch über das Fahrzeug und unsere Pläne. Natürlich geben wir gerne Auskunft und geniessen es schweizerdeutsch zu parlieren.

Montag, 08.10.2018
Ich habe bis 8.00h geschlafen, ich spüre was das Tageslicht ausmacht. Habe 11.00h sehr gut geschlafen! Der Himmel ist noch bewölkt und draussen ist es kühl. Wir sind hier aber noch immer recht hoch in den Bergen. Wir wollen ans Meer! Die Strasse führt erst bergauf, über 2 kleinere Pässe auf der N85 Richtung Süden. Bei Barreme wechseln wir die Richtung und fahren auf der N202, die hier Route de Nice genannt wird, weiter. Kurz nach St. Andre-les-Alpes treffen wir auf den Lac de Castillon. Entlang dem Fluss „Le Galange“ führt die Strasse Kilometer um Kilometer durch ein tiefes Tal. Teilweise verengt es sich bis zu einer Schlucht. Rechts neben mir geht es steil hinab. Hermi, halt unser D-Hai gut fest! Wie immer kommen uns an den engsten Stellen grosse Lastwagen entgegen. Einmal nach einer Ampel, kommen uns plötzlich 3 Franzosen entgegen die sicher nicht bei Grün losgefahren sind. Trotz allem kommen wir gut durch. Bei Entrevaux, einem hübschen Städtchen, verbreitert sich das Tal und nun kann Hermi unser D-Hai wieder beschleunigen. In Nizza angekommen verzetteln wir uns in den Strassen, fahren plötzlich auf dem Gelände des Flughafens, schimpfen uns furchtbar an und landen auf dem Boulevard de Midi, dre laut unserem Navi nur für Fahrzeuge bis 3.5t zugelassen ist. Völlig verärgert aufeinander schlängeln wir uns durch den Stadtverkehr, bevor wir endlich die Strasse nach Monaco oben auf den Hügeln finden. Bei einem Stopp mit herrlicher Aussicht auf Cap Ferrat versöhnen wir uns wieder. Nach ein paar Fotos fahren wir bis zur Autobahnauffahrt bei Monaco und wenden uns wieder gen Westen. Die Franzosen zocken ganz schön Maut ab für die Fahrt rund um Nizza. Fast 12.00 Franken sind wir los, bis wir bei Villeneuve Loubet wieder auf die normale Hauptstrasse wechseln. Ich habe einen Campingplatz ausgesucht der einige Meter hinter dem Strand an einem Hügel liegt. Wir parken unser Wohni und machen einen Spaziergang zur Marina. Hier soll es einen Kiosk geben, der SIM-Karten vertreibt. Wir haben Glück und finden den Laden auf Anhieb. Darin steht ein Automat den wir bedienen sollen. Alles auf Französisch, ich bin gefordert. Zum Glück habe ich vorab bei „Hermann unterwegs“ (siehe seine Homepage) die Bedienungsanleitung gelesen (Grins). Alles klappt vorzüglich, nur wo ist die SIM-Karte? Ratlos stehen wir vor der Kiste und glauben schon etwas falsch gemacht zu haben. Bevor wir aufgeben frage ich den netten Herrn vom Kiosk. Der winkt ab, er ist nicht für den Automaten verantwortlich. Ich winke auch ab und frage nochmal wo man denn die Karte abholen kann. Da grinst er und holt sie unten aus einer Klappe hervor. Ich bedanke mich, er meint nur 1‘000 Euro zum Dank und geht. Witzig, diese Franzosen! Im Café nebenan probieren wir die Karte aus, siehe da, ab sofort haben wir wieder Internet. Kosten 10.00 Euro für die SIM-Karte, 19.90 Euro für 1 Monat mit 100 GB in Frankreich und im EU Gebiet reduziert auf 25 GB. Happy! Als wir uns endlich von unserem Glück erholt haben, nehmen wir unsere Umgebung wieder war. Wir sind an einer grossen Marina mit vielen Schiffen und grossen Appartementhäusern. Rund um uns sind die entsprechenden Leute unterwegs. Schick (meinen sie) zurechtgemacht und viele Damen sichtlich „geliftet“. Nein, Spass bei Seite, hier tummelt sich ganz offensichtlich der Möchte-Gern Jetset. Kann uns egal sein, wir kaufen noch ein Baguette und gehen dann zurück ins unser schönes D-Hai.

Sonntag, 07.10.2018
Das Wetter hat aufgeklart. Um 10.00h sind wir startklar und Hermi lenkt unser D-Hai Richtung Westen. Schon nach wenigen Kilometern erahnt man nichts mehr von den Weinbergen und den pittoresken Orten. Wir fahren über die Ebene den Westalpen zu. In Cuneo verabschiedet sich die Sonne und über den Bergen drohen dunkle Wolken. Im Valle Maddalena fängt es an zu Regnen. Zum Glück hängen die Wolken nicht allzu tief. Immer höher schraubt sich die Strasse ins Tal. Nach gut
50 km sind noch ein paar Kehren zu bewältigen, bevor wir auf dem Pass ankommen. Wir passieren hier die Grenze auf 1‘995m ü.M. Nun schrauben wir uns wieder hinunter. Auf dieser Höhe sind erstaunlicherweise noch einige Herden Schafe unterwegs. Lustig sieht es aus der Ferne aus, wie sich die vielen Tiere am Hang bewegen. Die Dörfer haben auf der französischen Seite sofort ein ganz anderes Gesicht. Zwar sind alle Häuser der Hochalpinen Natur angepasst, aber sie wirken lieblicher als auf der italienischen Seite und sind mit schönen Blumen geschmückt. Um 13.00h kommen wir in Barcelonnette an. Leider ist hier aber gar nichts mehr los. Die Sommergäste sind gegangen und die Wintergäste natürlich noch nicht da. Es ist alles geschlossen. Da es noch früh ist, entscheiden wir uns weiter zu fahren. Wir möchten weiter Richtung Meer. Die kürzeste Strecke über die D902, mit einem Pass dazwischen, bleibt uns verwehrt. Wir sind zu hoch und zu schwer. Nun rollen wir eben über die D900 weiter bis nach Digne-les-Bains. Zwischendurch hat sich das Wetter gebessert und wir geniessen herrliche Blicke auf die Berge und Täler. Kurz vor unserem Ziel fängt es wieder an zu Regnen. Schade, wir wollten noch einen Spaziergang mit Shell machen, der jetzt aber im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fällt. Es folgt ein ruhiger Abend im Wohni.