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Freitag, 01. Dezember 2023

Nachts wurden wir immer mal vom Wind geschüttelt. Heute Morgen präsentiert sich das Wetter wechselhaft und stürmisch. Wir fahren ohne Frühstück los. Hermi braucht volle Konzentration und beide Hände am Steuer, um auf der Spur zu bleiben. Zur Grenze nach Chile fahren wir zuerst bis Villa la Angostura zurück. Die Strecke ist so wunderschön, da macht es nichts aus. Im Städtchen tanken wir nochmal günstigen Diesel und frühstücken in einem Café. Für Chile müssen wir eine Deklaration im Internet ausfüllen, dann kann es losgehen. Der argentinische Grenzposten ist 17 km vor der eigentlichen Grenze erreicht. Die Formalitäten sind nach 10 Minuten erledigt. Weiter geht die Fahrt bei 8°C und Regen, der Wind hat sich inzwischen beruhigt. Bei 1'300 müM und nur noch 3°C ist der Pass und damit Chile erreicht. Die Strasse ist mies, mit vielen Löchern, die man im wabernden Nebel zudem schlecht erkennen kann. An der chilenischen Zollstation dauert es gerade Mal eine halbe Stunde bis wir Pässe, Fahrzeug und die Kontrolle des Wohnis hinter uns gebracht haben. Sie behalten unser Päckchen Feuerholz und den geräucherten Schinken wollte er auch, aber den hat er vergessen mitzunehmen. Auf der Weiterfahrt ist die Strasse viel besser. Wir kommen durch Regenwald, Sicht auf die Umgebung haben wir wegen des Wetters leider keine. Nach 20 km biegen wir zu den Aguas Calientes ab. An der Kasse erfahren wir, der Aussenpool ist wegen Revision geschlossen und für das Hallenbad verlangen sie umgerechnet 15 Franken pP. Das ist uns dann doch zu viel, nur für ein kurzes Bad. Die Fahrt geht deshalb weiter, nun entlang dem Lago Puyehue. In Entre Lagos heben wir am Automaten Geld ab und kaufen ein paar Lebensmittel ein. Leider haben die rundum liegenden Campingplätze noch geschlossen. Am Lago Rupanco, 15 km weiter gibt es einen freien Platz, den steuern wir an. Der ist total vermüllt. Wir stellen uns trotzdem rückwärts rein, so sehen wir den See und nicht den Dreck.

Donnerstag, 30. November 2023

Es war eine ruhige Nacht, wie eigentlich immer. Heute haben wir übers Internet einen Arzttermin für unsere geplante Antarktiskreuzfahrt. Blöd nur, ich habe für Hermann den Termin mit europäischer Zeit gebucht. Der ist heute Morgen natürlich schon vorbei. Mein Termin ist in 10 Minuten erledigt, für Hermi schreiben wir eine E-Mail, mal sehen was jetzt läuft. Das Wetter ist heute recht gut, wenn auch windig. Wir möchten noch ein wenig von der Landschaft sehen und starten zum Circuit Chico. Die kurze Rundfahrt ist aber eher enttäuschend, zu sehen gibt es vor allem Wald und wenige Miradores mit Blick auf den See und die Berge. Noch einmal durchfahren wir das geschäftige Bariloche. Für die nächste Nacht haben wir einen Platz in Dina Huapi am See ausgesucht. Vorher tanken wir nochmal voll. Den Nachmittag verbringen wir im Wohni. Der Kühlschrank muss abgetaut werden und ein paar administrative Aufgaben sind noch zu erledigen. Abends gibt es ein drei Gänge Menü, erster Gang Ravioli, zweiter Gang panierte Schnitzel, dritter Gang Steak. Wir mussten den Kühlschrank noch leer machen.

Mittwoch, 29. November 2023

Gegen 10h wollen wir uns von Michelle und Jasper verabschieden, aber die schlafen noch. Wir schreiben eine WhatsApp und düsen los. Im Zentrum holen wir unsere Wäsche ab. Dann wollen wir Gas füllen. In der Nähe des ersten Shops, den wir anpeilen, ist kein Parkplatz zu bekommen. Den zweiten Laden gibt es nicht mehr und der dritte verweist uns weiter. Dieser winkt ab, weil er keinen passenden Adapter hat. Enttäuscht wollen wir aufgeben, da kommt Hermann in den Sinn, dass wir noch einen anderen Adapter haben. Nach ein wenig schrauben findet er den Adapter zum Adapter und fragt nochmal beim netten Eigner nach. Tatsächlich, damit ist er bereit uns zu helfen. Er nimmt kurzerhand eine seiner Flaschen und lässt das Gas überströmen. Schlussendlich haben wir nun wieder zwei gut halbvolle Flaschen. Mit Wohni waschen haben wir anschliessend nicht so viel Glück, nicht schlimm, dann bleibt es eben, wie es ist. Genug für heute, entlang den See geht es zur Colonia Suiza. Nach etwas Sucherei lässt sich ein offener Campingplatz finden. Schnell einchecken und los gehts, auf der Suche nach einem Restaurant. Die Colonia Suiza ist geschmückt mit vielen Wappen der Schweiz, hat aber ansonsten nichts mit unserem schönen Land zu tun. Die Restaurants bieten leider auch keine landestypischen Spezialitäten an. Schlussendlich folgen wir einem witzigen Kellner in sein Reich. Das Essen ist gut, auch wenn wir ewig warten, weil sie uns vergessen haben. Wir bekommen als Entschuldigung zwei Empanadas serviert und der Kaffee geht auch noch aufs Haus, danke schön! Da es heute sehr windig und kühl ist, verschwinden wir dann schnell im Wohni.

Dienstag, 28. November 2023

Sonne und Wolken wechseln sich heute Morgen ab, Wind weht von den Bergen her kühle Luft heran. Wir machen Hausarbeit, Betten beziehen, Wäsche vorbereiten, dann geht es zurück in die Stadt. Wir geben die

Wäsche ab und holen Geld bei Western Union. Ui, es gibt zwar genug Geld aber die Scheine haben diesmal kleine Werte. 100er, 500er und wenige 1'000rr, der Stapel ist riesig. Egal, im Süden scheint es zurzeit knapp mit Bargeld zu sein. Wir sind nun erstmal versorgt und haben Reserve. Wir gönnen uns ein feines Zmittag inkl. Daikiri zum Apero. Nachmittags bringt uns ein Taxi zurück zum Wohni. Für den Abend haben wir uns mit einem Paar verabredet, das mit einem gemieteten Wohnmobil unterwegs ist. Sind gespannt was sie zu erzählen haben.

Montag, 27. November 2023

Sim hat heute Geburtstag, was wir nicht wussten. Sie freut sich über Pancakes und Kaffee, dazu gibt es viele Früchte und Joghurt. Nach einer gemütlichen Stunde machen wir uns fertig und verabschieden uns von den 4. Heute herrscht wieder die Sonne, von schlechtem Wetter ist noch nichts zu sehen. Der Charakter der Landschaft hat sich geändert. Dichter Mischwald begleitet uns, darüber die noch mit etwas Schnee bedeckten Berge. Einige der 7 Seen dieser Strecke verstecken sich Abseits, andere passiert man direkt. Wir bleiben auf der Hauptroute. Bei Villa la Angostura wird es touristisch. Tolle Restaurants, Hotels und Villen stehen hier im blühenden Wald. Die Strasse folgt nun dem Ufer des Lago Nahuel Huapi. Der leuchtende Ginster begleitet uns die ganze Strecke, die ersten Lupinien blühen rosa und lila. Kurz vor dem Ende des Sees findet man sich in einer komplett anderen Vegetation wieder, die Halbwüste dringt bis hierher vor. Bei Bariloche empfängt uns typischer Stadtverkehr. Am anderen Ende der Stadt sehen wir ein Hinweisschild für einen Wohnmobilstellplatz. Die Einfahrt zu finden ist schwierig aber als wir rätselnd am Strassenrand stehen, kommt Thomas und weist uns ein. Seine Familie baut oben am Hang eine schöne Anlage. Der Stellplatz ist noch kahl und bietet keine

Sanitäranlagen aber Ver- und Entsorgung. Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick auf den See und die Berge. Wir buchen für zwei Nächte und installieren uns. Auf in die Stadt. Ein Taxi ist schnell gefunden, es lädt uns am Zugang zur Shoppingmeile ab. Na ja, es ist wie immer, viel Schönes kann man nicht entdecken, ein paar Naturdetails sind das, was uns am besten gefällt. Nachdem wir ein Käsefondue verspeisten haben, es war sehr lecker, fahren wir zufrieden zurück zum Wohni und setzen uns noch eine Weile in die Sonne.

Sonntag, 26. November 2023

Morgens fahren auf der Durchgangsstrasse vor dem Camping plötzlich ganz viele Autos und dann keines mehr. Es folgen Fahrradfahrer. Mist die Strasse bleibt den ganzen Morgen über gesperrt, wegen eines Events. Wann sie wieder öffnet, ist nicht ganz klar. Wir lernen ein Urner Paar kennen, das mit den Velos unterwegs nach Ushuaia sind, Hut ab! Nachdem wir gehört haben, dass die Strasse nicht vor 14.00h öffnet, entscheiden wir uns, noch eine Nacht zu bleiben. Die Jungs, die den Campingplatz betreiben freuen sich, sie haben gestern gefragt, ob sie unser Internet mutzen dürfen, dafür laden sie uns auf ein Bier ein. Das Wetter ist noch herrlich warm und sonnig, nur ein paar dünne Schleierwolken künden vom vorhergesagten Wetterwechsel. Wir geniessen den Nachmittag, skypen mit Freunden zu Hause und kochen früh um noch draussen essen zu können. Zum Schluss des Tages kam noch eine Überraschung an, thebrownvanlife haben uns wieder gefunden. Da es schon nach 21.00h ist und sie noch nichts gegessen haben, verabreden wir uns morgen zum Frühstück.

Samstag, 25. November 2023

Tschüss Vulkan Lanin, es war sehr schön bei dir. Ungewohnt dichter Verkehr herrscht zwischen Junin de los Andes und San Martin de los Andes. Ich muss relativieren, bei uns würde keiner von "dichtem" Verkehr sprechen, wir sind einfach nicht allein auf der Strasse ????. In San Martin allerdings ist richtig was los. Wir suchen uns einen Parkplatz in einer ruhigen Seitenstrasse und schlendern durch die Strassen. Es gibt vor allem Geschäfte mit Sportartikeln und Souvenirs, aber auch ein paar kleine Lebensmittelgeschäfte. Wir finden einen Claro-Anbieter und laden unsere Sim-Karte für 7'500 Pesos (knapp 8.00 Franken) mit 40 Giga für 60 Tage auf, guter Deal. Es gibt einige hübsch aussehende Restaurants mit interessanten Speisekarten. Im La Tasca kehren wir ein und lassen uns verwöhnen. Wir bestellen Hirschgulasch mit Spätzle, sehr lecker aber wieder mal zu viel. Wir lassen uns den Rest einpacken und gehen zurück zum D-Hai. Auf der Suche nach einem Campingplatz landen wir nach einer steilen Abfahrt auf einem Platz, wo wohl die halbe Stadt an diesem herrlichen Samstag picknickt. Schnell weg, wir hätten sowieso keinen Platz bekommen. Es geht weiter in die Berge, die kommende Strecke nennt sich "Route der 7 Seen". Schon bald passieren wir die Ersten. Am Lago Falkner finden wir einen geöffneten Campingplatz. Hier ist auch einiges los, aber der Platz vor einer Baustelle mit Sicht aufs Wasser gefällt uns. Es ist warm genug, um draussen zu sitzen und so geniessen wir den Rest des Nachmittags im Campingstuhl.

Freitag, 24. November 2023

Ein wolkenloser Tag begrüsst uns. Die Strecke führt heute an der nächsten Kurve weg vom Fluss und in grossen Kehren über einen Pass. Oben kann der Blick in endlose Weiten und zu den Bergen schweifen. Rechts, Richtung chilenische Grenze taucht der Vulkan Lanin auf, der angeblich schönste Berg Argentiniens, umgeben von einer herrlichen Kulisse. Bei Junin de los Andes ist die RN 40 erreicht, die wir aber sofort wieder verlassen und nun der RP 61 zum Lago Huechulafquen folgen. Der Vulkan lockt uns, mit seiner Präsens vor uns, förmlich zu sich. Leider hört, 8 km vor dem See, der Asphalt auf. Die Piste ist wieder eine Herausforderung für Fahrer und Material. Am See angekommen entscheiden wir uns, gleich hier zu bleiben. Die Aussicht ist hammermässig und ob die Campingplätze weiter westlich geöffnet sind wissen wir nicht. Wir fahren ein Stück dem See linken Seeufer entlang, bis wir den idealen Platz gefunden haben, urteilt selbst.

Sendepause, wir geniessen ????

Donnerstag, 23. November 2023

Wir sind früh wach. Der Blick geht zum Dachfenster, es ist vereist. Schnell aufstehen, um die frostige Welt dort draussen zu fotografieren. Kurze Zeit später tauchen Sittiche auf, die sich an den gefrorenen Löwenzahnblüten gütlich tun. Wir machen uns bereit und fahren los. Unterwegs kommen wir an einer Scheune vorbei in der ein halbes Rind hängt, gut gekühlt und bestimmt für ein Asado am Wochenende präpariert. Eine Weile freuen wir uns über die gute Piste, die der Grader hinterlassen hat. In dem Bereich, wo er noch an der Arbeit ist, ist es nicht einfach sich einen Weg zu bahnen. Mist, irgendwann erwischen wir einen grösseren Stein. Hermi kontrolliert die Vorderachse, Glück gehabt, der Stein lag in weichem Material und hat dem Ivceco nichts getan. Die Fahrt ist herrlich, vorbei am Lago Pulmarin, wo Flamingos Nahrung suchen, im hellen Sonnenschein bis zur RP 23. Die Strasse ist wieder erwarten geteert, wir müssen Reifen füllen. Wir folgen nun dem Rio Aluminé in seinem Tal. Im kleinen Städtchen Aluminé wird River Rafting angeboten. Es gibt sogar ein grosses Hotel. Wir tanken auf und fahren weiter. Leider entpuppt sich die weitere Strecke als in grossen Teilen ungeteerte Piste. Oh Mann, auf 36 km ist die Strecke übersät mit Schlaglöchern oder Waschbrett, es nervt gewaltig! Trotzdem ist es schön hier. Der Ginster und gelborange Blumen blühen überall, das Wasser im Fluss gibt etwas dunkler das helle Blau des Himmels wieder. Nach dem Frost des Morgens ist die Temperatur gegen Mittag auf über 20°C gestiegen. Bei Pilolil überquert die Strasse eine Brücke, ab hier rollt das D-Hai wieder über feinsten Asphalt. Wir sind gespannt für wie lange. Egal, für heute ist genug gefahren. Wir stellen uns für die Nacht auf einen Platz direkt am Rio Alumine, mitten in eine Blumenwiese.

Mittwoch, 22. November 2023

Ich habe bis 8.30h geschlafen. Die Zeit fehlt uns natürlich später. Wir duschen nochmal heiss und füllen Wasser, das dauert mit dem Filter ewig. Erst um 12.00h starten wir unsere Fahrt. Noch schnell beim Bäcker ein Brot gekauft, dann geht es zum Vulkan Mahuida. Unterwegs passieren wir ein kleines Skigebiet. Nach 5 km ab dem Abzweiger ist aber leider Schluss. Schneefelder versperren die Strasse noch. Eine schöne Aussicht auf den Vulkankegel und auf den Lago Alumine hat man von hier aber trotzdem. Unten angekommen biegen wir bald von der RP 13, die ungeteert über den Paso Icalma nach Chile führt, ab zur RP 11. Diese Piste soll auf 80 km sehr schöne Panoramen bieten. Hermi lüftelt mal wieder die Reifen, dann geht es weiter. Die Piste ist teils grauenvoll, teils geht es glatt dahin. Der Lago Moquehue leuchtet uns blau entgegen. Bis hierher gibt es noch Verkehr, dann sind wir fast allein in der herrlichen Natur. Glasklare Bäche fliessen durch ein Tal, das links von vertikalen Felsen gesäumt ist. Der Frühling ist erst gerade angekommen, die Bäume erstrahlen in hellem Grün, die Wiesen sind übersät mit Blumen. Die chilenische Grenze ist nicht weit. Die nächsten Seen an der Strecke sind der Lago Norquinco und links von ihm der Lago Nompehuen. Richtung Süden liegt der Nationalpark Lanin, den wir in Kürze besuchen werden. Der Rio Pulmari, der nun folgt, ist glasklar und übervoll. Einige der Campingplätze, die an seinem Ufer liegen sind noch überschwemmt. Wir finden aber wenige Kilometer später einen Platz bei einem Laden. Die Eigner sind fleissig und bringen ihn nach dem langen Winter wieder auf Vordermann. Wir platzieren uns, machen einen Spaziergang über das Gelände und betrachten dann die Schönheit vom Fenster aus. Ja, lacht nur, es ist zwar sonnig aber kühl und windig.

Dienstag, 21. November 2023

An Tagen, an denen wir fahren, freue ich mich schon vor dem Aufstehen auf all das Neue, das uns tagsüber erwartet. Also schnell anziehen und frühstücken damit es losgehen kann. Bei der Überprüfung der Route fällt uns eine Strassensperre auf. Schön blöd, das bedeutet einen Umweg von 60 km. Wir bleiben also bis Zapala auf der RN 40. Vom Wind schreibe ich in Zukunft nicht mehr, der wird uns nämlich mehr oder weniger heftig durch ganz Patagonien begleiten, ist zu befürchten. Nach einem Einkauf in einem Supermarkt, im sauberen, aber gesichtslosen Städtchen, geht die Fahrt nun auf der RP 13 Richtung Westen auf die Anden zu. Die Strasse ist recht gut, nach 50 km und auf 1'600 müM beginnt die Piste, die Schneegrenze ist erreicht und erste Araukarien (Andentanne) wachsen an geschützten Stellen. Der höchste Punkt der heutigen Etappe ist bei knapp 1'900 müM. Es ist kalt mit 5° C. Auf dem Weg in ein Tal tauchen immer mehr der schönen Bäume auf. Im weiteren Verlauf geht es durch eine weite, karge, leere Landschaft. Hier entdecken wir zwei rosa Flamingos die schnell vor uns Reissaus nehmen. Nach 50 km gerumpel und 1.5 Stunden später ist die RP 23 erreicht. Ein paar Kilometer folgt man dem Rio Litran, dann ist der Lago Alumine und mit ihm der Asphalt erreicht. Am Seeufer entlang fahren wir bis nach Villa Pehuenia, wo wir erst tanken und uns dann einen Campingplatz suchen.

Montag, 20. November 2023

Morgens verlassen uns die französischen Nachbarn. Nachdem wir nochmal das Wetter geprüft haben, entscheiden wir uns noch einen Tag länger zu bleiben, es regnet in den Bergen und heftiger Wind bläst auf dem Weg dorthin. Es ist herrlich einsam und ruhig heute. Den Tieren gefällts. Schon bald können wir verschiedene Vögel beobachten. Eine Gänsefamilie schwimmt vorbei und zwei Flamingos, sie sind allerdings nicht rosa, suchen den Grund des Flusses nach Nahrung ab. Nachmittags geht die Routenplanung weiter und schon ist der Tag wieder vorbei.

Sonntag, 19. November 2023

Gestern am Abend kam noch eine französische Familie an. Wir haben uns eine Weile in einem Sprachen-Mischmasch unterhalten. Heute sollte das Wetter eigentlich besser sein, aber der Morgen gibt sich bedeckt und auch der Wind bläst noch. Hermi sortiert Fotos am Computer und ich widme mich der Routenplanung. Nachmittags lässt sich endlich die Sonne blicken. Schnell die Stühle raus und geniessen. Abends erfahren wir, dass die Argentinier einen neuen Präsidenten erkoren haben, Senor Milei, den Verrückten mit der Kettensäge! Wenn das nur gut geht ????.

Samstag, 18. November 2023

Wir gehen in einem Supermarkt ein paar Lebensmittel einkaufen, dann ziehen wir weiter. Der Wind und seine Böen bleiben uns auch heute erhalten. Nach der Hälfte der Strecke treffen wir auf Heike und Helmut mit ihren Motorrädern, die gerade eine Mittagspause eingelegt haben. Sie sind umringt von Hunden. Wir wechseln ein paar Worte und fahren dann weiter. Das D-Hai wird von den Böen immer noch ordentlich geschüttelt und es sind zwei starke Hände gefragt, die es auf Kurs halten. In Las Lajas angekommen suchen wir zuerst die Tankstelle und füllen Diesel. Heute klappt es ohne anstehen. Jetzt wartet die Aufgabe einen Übernachtungsplatz zu finden. Die App IOverlander ist, seit wir hier auf dem amerikanischen Doppelkontinent angekommen sind, eine super Hilfe. Am Agrio River, etwas östlich des Ortes gibt es einen riesigen Picknickbereich, wo man kostenlos stehen kann. Wir sind wieder mal die Einzigen und suchen uns die schönste Stelle aus. Da es noch immer windig und kühl ist bleiben wir drin. Hermi brät Rösti und ich füttere die Homepage.

Freitag, 17. November 2023

Wir haben es uns drin gemütlich gemacht. Morgens beobachten wir eine grosse Ziegenherde und Pferde, die von Gauchos vorbei getrieben werden, später folgt eine muhende Kuhherde. Der Sturm fällt weniger heftig aus als erwartet, bzw. wir stehen gut geschützt und werden noch nicht einmal geschüttelt. Es wird Abend ohne dass wir einmal das Wohni verlassen haben.

Donnerstag, 16. November 2023

Morgenroutine erledigt, es kann noch vor 10.00h losgehen. Gleich zu Anfang treffen wir auf das deutsche Paar mit seinen Motorrädern. Sie wurden heute Morgen vom Wind fast sandgestrahlt. Die Piste ist heute soso lala. Übles Waschbrett wechselt sich mit kurzen, erträglichen Abschnitten ab. Irgendetwas klappert im Wohnraum, eine Schraube am Dachfenster hat sich gelöst. Zum Glück nur das. Nach 5 Minuten ist das gefixt, es kann weiter gehen. 40 km vor Barrancas beginnt endlich die Teerstrasse. Wir haben Heike und Helmut angeboten, ihre Reifen gleich mitzufüllen, da sie nur eine Handpumpe dabeihaben. Sie erwarten uns schon. Nach einem netten Tratsch und mit prallen Reifen fahren sie winkend davon. Sie wollen möglichst schnell nach Chos Malal um dem heftigen Wind zu entgehen. Bei uns dauert es noch einen Moment, bis es weiter gehen kann. Nachdem die Strasse einen kleinen Pass erklommen hat, geht es wie immer wieder runter ????. Der Rio Barrancas im Tal bildet die Grenze zwischen den Provinzen Mendoza und Neuquen. Wir haben Patagonien erreicht ????????. Die Landschaft ist und bleibt abwechslungsreich. Immer wieder tauchen Vulkane auf. Mittlerweile bläst heftiger Wind, teilweise von vorne, aber es ist warm mit 21°C. Die Weite und wie weit man sehen kann, wird uns am Beispiel einer markanten Felsnase bewusst, die wir gestern erst vor uns gesehen haben. Heute ist sie immer noch nicht ganz im Hintergrund verschwunden. Es geht auf und ab. Der Iveco muss gegen starken Wind ankämpfen, es nervt! Endlich kommen wir in Chos Mahal an, welche wohltat, der Wind ist hier nicht mehr so

stark. Zuerst machen wir eine Rundfahrt durch das Städtchen und tanken. Anstehen ist angesagt, nach 15 Minuten sind auch wir dran. Auf dem Camping Municipal suchen wir uns einen Platz und stellen die Nase des Wohnis in den Wind. So werden wir den Sturm von morgen abwarten und hoffen, er wird nicht zu heftig.

Mittwoch, 15. November 2023

Bei der Verabschiedung von Sabine, Theo und Elli lernen wir noch Heike und Helmut aus Dortmund kennen. Die beiden sind mit den Motorrädern von Norden nach Süden unterwegs. Kaum sind wir raus aus der Stadt wird es einsam. Das hier gute Asphaltband der RN 40 führt vorbei an Felsformationen, Hügeln und Bergen. Bis auf 2'000m klettert der Iveco, bevor er wieder in tiefere Lagen hinunter kurvt. In dem kleinen Nest Bardas Blancas könnte man auf der RN 145 über einen Pass nach Chile fahren. Wir folgen aber weiter der RN 40 immer entlang dem Rio Grande nach Süden. Mit einem kräftigen Wind im Rücken fährt es sich Kraftstoff sparend. 25 km später ist der Teer zu Ende. Hermann lässt Luft aus den Reifen, nun rumpeln wir mit rund 50 kmh weiter. Bei La Pasarela quert die Strasse den Fluss, der hier durch einen kleinen Lava Canyon fliesst. Wir machen einen kurzen Fotohalt und vertreten uns die Füsse. Es folgt ein ruppigerer Streckenabschnitt. Rechts ragen bunte Felsen in die Höhe. Links verteilen sich Lavafelder, später sind sie allgegenwärtig. Wir halten fleissig Ausschau nach einem Nachtplatz. In der IOverlander App habe ich eine interessante Stelle gefunden. Sie soll etwas abseits liegen und von der Strasse nicht zu sehen sein. Wir biegen ab und fahren auf einem schmalen Weg in einen ehemaligen Krater. Wau, hier ist es schön, hier bleiben wir. Zu Fuss erkunden wir die Umgebung und setzen uns dann in die Sonne. Da für Freitag wieder ein starker Sturm angesagt ist, versuchen wir unsere nächsten Etappen zu planen, sodass wir geschützt sind. Es gilt so gut wie möglich abzuklären, wie die Strassen beschaffen sind, die Höhe der Route und die Kilometer. Wir finden eine Variante, die zu funktionieren scheint. Morgen werden wir mehr dazu erfahren. Nun gehen wir aber zum gemütlichen Teil des Abends über. Wir essen und schauen ein wenig in die Flimmerkiste bevor wir schlafen gehen.

Dienstag, 14. November 2023

Eigentlich war vorgesehen weiterzufahren, aber es muss noch Diverses erledigt werden. Spontan planen wir um und bleiben einfach noch eine Nacht. Unsere neuen Reisefreunde freuen sich. Wir werden uns wieder zur fröhlichen 4er Runde treffen. Zuerst müssen wir aber einkaufen. Unsere Lebensmittelvorräte sind leer. Nachdem alles an seinem Platz verstaut ist, füllen wir Wasser auf. Endlich sind die lästigen Pflichten erledigt. Wir gehen zum gemütlichen Teil des Tages über. Von Sabine und Theo werden wir mit Königsberger Klopsen und Wein verwöhnt. Zum "Nachtisch" gibt es Empanadas, die von einer Argentinierin ofenfrisch ans Wohnmobil geliefert werden. So lecker ????.

Montag, 13. November 2023

Wir verabschieden uns von unseren Reisefreunden und wenden uns den Bergen zu. Es geht nach Las Lenas, einem grossen Skigebiet und dahinter ein Tal mit dem Namen Valles Hermosa, was wunderschön bedeutet. Ob wir es erkunden können, wird sich zeigen. In den letzten Tagen ist nochmal Schnee gefallen. Um in das Tal zu gelangen, müssen wir zum Schluss auf einer 25 km langen Piste einen 3'000m hohen Pass überwinden. Wir sind skeptisch, ob es klappt. Zuerst geht es auf sehr guter Teerstrasse 50 km bis nach Las Lenas. Auf der Strasse tummeln sich Pferde, Kühe und fast hätten wir einen unvorsichtigen Fuchs überfahren. Oben auf 2'200m ist das Skigebiet erreicht. Es bietet einen ziemlich trostlosen Anblick und ist zu dieser Jahreszeit erwartungsgemäss leer. Die Schneegrenze ist nun auch erreicht. Wir fahren ein Stück auf der Piste ans Talende, müssen dann aber umdrehen. Hier ist noch kein Durchkommen. Die Fahrt durch die tolle Landschaft hat sich trotzdem gelohnt. Auf dem Rückweg wartet ein anderes Panorama. Nach 2.5 Stunden ist die RN 40 erreicht. In Malargüe machen wir eine Erkundungsfahrt und kreuzen ein deutsches Bimobil. Als wir auf dem Camping Municipal ankommen, steht das Fahrzeug schon dort. Wir machen ins mit Sabine und Theo und ihrem Hund Elli von www.theo-sabine-unterwegs.de bekannt. Später treffen wir uns für einen Schwatz und ein gemeinsames Abendessen. Der Versuch ein Restaurant mit offener Küche um 18.00h zu finden geht allerdings gründlich schief. Wir behelfen uns mit 4 panierten Schnitzeln und Nudeln in Tomatensauce aus dem kleinen Lebensmittelladen von nebenan für umgerechnet 2.70 Franken. Es war ein vergnügter Abend mit gutem Malbec.

Sonntag, 12. November 2023

Der Wind hat erst spät nachts aufgehört zu toben. Heute Morgen scheint wieder die Sonne über alle Berge, die in der Ferne weiss blitzen. Wir machen mit unseren Freunden einen Platz aus, wo wir uns später wieder treffen. So kann jeder sein Tempo bestimmen. Die Fahrt geht heute auf die Berge zu. Das gibt dem Auge Halt auf der geraden Strecke durch die buschige Landschaft. Nur wenige Estancia (Bauernhöfe) liegen etwas abseits der Strasse, sonst ist es sehr einsam. Wir sind auf 1'500 müM. Hier hat der Frühling noch nicht begonnen. Die Bäume sind kahl. Heute ist es auch kalt mit rund 10°C. Ein paar Kilometer vor Sosneada biegen wir wieder auf die RN 40 ein. Im Mini-Ort können wir guten Diesel tanken und ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Nun sind es noch 20 km bis zum Übernachtungsplatz, den wir uns für heute ausgesucht haben. Nach einer halben Stunde treffen auch die anderen ein. Nun geniessen wir gemeinsam den Nachmittag und Abend. Wir werden verwöhnt! Richie bereitet ein Viergang-Menü inkl. Asado für uns zu und Abigail hat einen Key Lime Pie gebacken.

Samstag, 11. November 2023

Ein sonniger kühler Morgen erwartet uns heute. Wir frühstücken und stellen dann unser D-Hai um. Es soll ein Sturm aufziehen. Wir stellen uns deshalb mit dem Heck in den Wind, um weniger Angriffsfläche zu bieten. Bis mittags können wir noch draussen sitzen, dann fängt es an zu stürmen. Wir erwischen den richtigen Moment, um unsere Sachen einzuräumen und es uns drin gemütlich zu machen. Wir erwarten heute unsere Reisefreunde meataroundtheworld. Keine Ahnung, ob sie es bis hierher schaffen. Plötzlich sind sie da. Während der heftigsten Windböen haben sie sich bis zu uns durchgekämpft. Sie stellen sich neben uns und rennen dann schnell in unser gemütliches D-Hai, wo wir uns den Rest des Tages Erlebnisse aus den letzten 1.5 Jahren erzählen. Was für ein Spass! Zoe turnt herum, malt und darf nach einer leckeren, von Hermi gekochter Bolognese, auf dem Handy Filmchen schauen. Sie meldet sich nur, wenn wir ihre Geschichten über den Kopfhörer übertönen.

Freitag, 10. November 2023

Schon morgens ist der Himmel bewölkt. Wir starten kurz vor Mittag zu einem Spaziergang ins Dorf. Uns angeschlossen haben sich zwei Hunde, denen wir ein wenig Futter gegeben haben. Jetzt haben sie uns adoptiert. In einem Mercado kaufen wir ein paar Kleinigkeiten ein. Da der eine kein Joghurt vorrätig hat, schickt er uns zu seinem Konkurrenten auf der anderen Strassenseite, super, oder? Die letzten Meter bis zum Wohni erwischt uns Regen, der schon vorhergesagt war. Es folgt ein Couchnachmittag inklusive schaukeln im Wind.

Donnerstag, 09. November 2023
Auf in den Canon de Atuel. Er entpuppt sich am Anfang als Touristenfalle. Entlang dem Fluss steht an jeder Biegung mindestens ein Campingplatz plus Raftingfirmen, ev. ein Hotel und was der Tourist sonst so benötigt. Wir winken fröhlich zurück, wenn die Girls mit ihren Prospekten winken und sind nach 20 km am Fuss der Staumauer zum Embalse Valle Grande angekommen. Wir wenden uns links und fahren ein paar Kehren zur Staumauer. Erst als wir oben ankommen fragen wir uns, ob wir wohl eine Einbahnstrasse hochgefahren sind? Egal, niemand kam entgegen, nichts passiert. Oben laufen wir ein Stück zur Staumauer mit einer herrlichen Aussicht zurück ins doch sehr schöne Tal. Es kann weitergehen, kurvig, auf einer gut präparierten Piste erreichen wir nach wenigen Kilometern ein Hochplateau mit traumhafter Sicht auf den See unter uns und die weissen Anden weit im Hintergrund. Hier oben geht die 173 weiter und findet dann einen Eingang zurück in den Canon. Unterwegs macht ein Pärchen aus Bariloche Autostopp. Wir nehmen die beiden Kletterer mit ihren schweren Rucksäcken einige Kilometer bis zu ihrem Kletterrevier mit. Die Piste führt nun wieder in den Canon und dem Fluss entlang, an verschiedenen Staustufen vorbei, immer weiter Richtung Süden. Zum Schluss muss der Iveco noch ein paar steile S-Kurven bewältigen. Der Ausgang der Schlucht ist bei El Nihuil auf 1´300 müM. Der kleine Ort liegt am gleichnamigen Stausee. Wir suchen ein wenig, bis wir den idealen Übernachtungsplatz direkt am Wasser gefunden haben. Da ich die letzten Tage zu faul fürs Büro war muss ich nun drinsitzen und aufarbeiten aber die Sicht nach draussen ist und bleibt herrlich.

Mittwoch, 08. November 2023

Von den Bergen ins Tal geht es heute erstmal. Bald passieren wir gepflegte Weingüter. In Villa San Carlos ist die RN40 erreicht, die wir aber bald wieder verlassen. Es geht nach San Rafael. Hinter uns werden die Anden kleiner, es geht durch flaches buschiges Land, fast nur geradeaus. Nach 40 langweiligen Kilometern geht es langsam in ein weites Tal und auf der anderen Seite wieder hinauf. Kurz nach Mittag erreichen wir San Rafael. Es empfängt uns mit einer langen Platanenallee und einer Tankstelle mit Diesel. Wir fahren durch die Stadtmitte und dann gleich wieder hinaus Richtung Süden. Einige Kilometer ausserhalb gibt es am Rio Atuel einen schönen riesigen Campingplatz. Hier bleiben wir für den Rest des Tages und die Nacht.

Dienstag, 07. November 2023

Nach einer ruhigen Nacht werden wir von den Arbeitern geweckt, die langsam eintrudeln. Wir machen uns fertig und nach ein paar letzten Fotos rollen wir vom Gelände. Zuerst fahren wir zum LKW-Waschplatz. Der rote Taubendreck muss vom Dach runter, bevor er sich einbrennt und unser D-Hai hat sowieso mal wieder eine Wellnesskur nötig. Nachdem wir an einer Tankstelle etwas gefrühstückt haben, fahren wir ins Valle de Uco, ebenfalls sehr bekannt für gute Weine und noch näher am Fuss der Anden gelegen. In Tupungato machen wir einen kurzen Spaziergang, sind aber bald wieder beim Auto. Es gibt nicht viel zu sehen. Die Weiterfahrt führt schön durch die Weinfelder, vorbei an berühmten Kellerei-Namen wie z.B. Salenstein. Leider gibt es hier keine Weingüter, die ein Restaurant haben und auf denen man über Nacht stehen darf. Das wäre echt ein Bedürfnis und würde bestimmt zusätzliche Kundschaft anlocken. Wir fahren weiter bis nach Manzano Historico und stellen uns hier auf den Camping Municipal. In der Nähe gibt es ein nettes Restaurant mit Aussicht auf die Berge. Hier schlagen wir und ein paar Hunde uns die Bäuche voll mit Empanadas und Pizza. Unsere Energie für den Rest des Tages reicht dann nur noch für eine lange Siesta und sonst fast nichts mehr. Und dann, um fast 21.00h kommt eine ganze Motorradgang an und macht es sich für einen Grillabend neben uns gemütlich. Ohrenstöpsel rein, dann verschläft man auch das, uä.

Montag, 06. November 2023

Wir verabschieden uns mal wieder. Diesmal von thebrownvanlife und ihren Hunden. Auf dem Weg zu unserem heutigen Ziel müssen wir durch die Stadt fahren. Wir wollen an einer Western Union Filiale Geld holen und irgendwo das Wohni waschen. An der Filiale beim Supermarkt stehen Schlangen, um Geld zu holen und der Tipp vom Campingwart für die Autowäsche ist auch nichts, die Anlage ist nicht hoch genug. Wir kurven durch die Strassen, bis wir endlich eine Western Union Filiale mit genügend Geld gefunden haben. Es dauert dann nochmal eine halbe Stunde, bis die halbpatzige Internetverbindung endlich das Geld frei gibt. Ende gut alles gut, wir verfügen wieder über genügend Bargeld für die nächsten Wochen. Mit der Autowäsche klappt es heute nicht mehr. Wir finden aber einen Platz, den wir morgen nochmal anfahren werden. Endlich kann es zum schönen Teil des Tages übergehen. Wir fahren zur Bodega Ojo de Agua vom Schweizer Musiker Dieter Meier, bekannt vom Duo Yello und dem Song Race. Er betreibt seit einigen Jahren ausserhalb von Mendoza ein Weingut und produziert die bei uns bekannten Weine der Marke Puro. Ein Restaurant ist Teil des Weinguts. Es liegt mitten in den Weinfeldern und bietet einmalige Blicke auf die 6'000er der Anden im Hintergrund. Wir werden aufs Beste verwöhnt mit einem 5-Gang Menü und verschiedenen leckeren Traubensäften. Es war ein Gaumenschmaus und als Draufgabe, wir dürfen auf dem Gelände übernachten. Der Sonnenuntergang in dieser Ruhe, nur mit dem Vogelgezwitscher in den schönsten Tönen, magisch!

Sonntag, 05. November 202

Beim Frühstück sehen wir draussen einen Hund. Mensch, den kennen wir doch! Es ist Everest, von unseren indischen Reisefreunden «thebrownvanlife». Wir gehen gleich rüber und begrüssen sie. Sie sind gestern erst spät angekommen. Fast zwei Jahre haben wir uns nicht mehr gesehen, das letzte Mal in Campeche, Mexiko. Wir verabreden uns für den Abend auf einen Schwatz. Nachdem wir mit Mühe den Taubendreck auf der Nase unseres D-Hais entfernt haben, gehen wir im grossen Supermarkt, ein Stück Richtung Innenstadt, einkaufen. Uff, es scheint, ganz Mendoza ist hier. Black Friday Werbung lockt die Leute an und auch Weihnachtsdeko gibt es schon zuhauf. Wir schlängeln uns eine Stunde lang durch die Gestelle, bis wir das meiste gefunden haben. Um zu bezahlen, heisst es dann Geduld, Geduld. Nach 2.5 Stunden sind wir endlich wieder auf dem Camping und gehen erstmal essen im Restaurant auf dem Campingplatz, der aber nur Samstag und Sonntag Mittag geöffnet hat. Rund um uns geniessen Einheimische die gute Küche und den süffigen Wein. Nachmittags machen wir Siesta und abends erzählen wir uns mit unseren Reisefreunden gegenseitig Geschichten aus den letzten zwei Jahren.

Samstag, 04. November 2023

Nach dem Frühstück gehen wir in einen kleinen Supermarkt, um einzukaufen. Wir fühlen uns in die 80er Jahre in Italien zurückversetzt. Das Wechselgeld wird teilweise mit Sugus (Kaubonbon) vergolten. Mittags bestellen wir uns wieder ein Uber und fahren zur Plaza Independencia. Von hier schlendern wir ein paar Strassen weiter zu einem italienischen Restaurant das ich im Internet entdeckt habe. Es war sehr lecker und eine Flasche Malbec durfte auch nicht fehlen. Auf der Rückfahrt mit einem Taxi haben wir noch die Wäsche abgeholt. Zwei grosse Taschen hatten wir abgegeben und haben nun 5 CHF bezahlt. Jetzt sitzen wir draussen im Schatten und geniessen die leichte Brise. Abendessen müssen wir nicht mehr viel, wir sind noch satt.

Freitag, 03. November 2023

Es war eine superruhige aber kalte Nacht. Beim Aufstehen hatten wir Eis auf dem Dach. Es ist herrlichstes Wetter und es wird schnell wärmer. Nach ein wenig Recherche im Internet lassen wir die Therme links liegen und fahren weiter nach Mendoza. Bald öffnet sich das Tal und gibt den Blick frei in die Weite. Allerdings hängt dichter Smog über der Landschaft. Wir schlängeln uns an ein paar Baustellen vorbei und umfahren Strassensperren wegen umgestürzter Bäume. Unser Ziel ist der Camping Suizo etwas ausserhalb des Zentrums. Leider hat der gerade geschlossen, weil er vom Sturm letztes Wochenende in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zum Glück gibt es nicht weit davon eine gute Alternative. Wir checken also im Camping Mangrullo ein. Hier haben sich auch noch andere Overlander niedergelassen. So, nun wird gearbeitet! Wäsche bereit machen, alle Möbel, Polster usw. vom feinen Staub der letzten Zeit befreien. Da kommt man schon fast wieder ins Schwitzen. Nach einer ausgiebigen heissen Dusche sind wir bereit für die Stadt. Wir fahren mit einem Uber zur Plaza Central und geben unsere Wäsche in einer Lavanderia ab. Weiter geht es zu Plaza Independcia. Ab hier schlendern wir gemütlich durch die Fussgängerzone. Nachdem wir unseren Durst mit einem Bier gelöscht haben, erstehen wir kurz vor Ladenschluss noch schnell eine SIM-Karte und sind nun auch Unterwegs wieder mit der Welt verbunden. Essen gehen wir in einem arabischen Restaurant. Ja, ja, ich weiss schon, was ihr denkt, aber Abwechslung von den riesigen Fleischrationen ist auch etwas Feines. Ein Taxi zurück zu erwischen war eine kleine Challenge, hat aber irgendwann doch geklappt.

Donnerstag, 02. Novenber 2023

Der Morgen vergeht mit Lesen und Wasser füllen. Wir wissen nicht recht, was wir machen sollen. Zu den Thermen fahren? Die sind aber fast 70 km Richtung Mendoza und wir müssten die Strecke dann morgen zurück. Wir wollen nämlich zum Paso de la Cumbre hoch, um den höchsten Berg Amerikas zu bestaunen. Das Wetter ist in den Bergen aber heute noch schlecht. Erst gegen Abend werden die Wolken sich auflösen. Uns stinkt die hin und her Fahrerei. Auf geht es zum Pass und dem Puente de Inca auf 2'740 müM. Kaum aus Uspallata raus kommen wir an einer riesigen Tankstelle mit Parkplätzen vorbei. Hier stehen LKWs und PKWs, vornehmlich mit chilenischen Kennzeichen. Auf unsere Frage ob man nicht auf den Pass fahren darf heisst es, doch bis zum Puente de Inca kommt man, aber man kann bis Samstag nicht über die Grenze nach Chile weiterfahren. Die armen Leute! Wir wollen das Wagnis eingehen und fahren los. Umdrehen geht ja immer. An der Polizeikontrolle kurz darauf wird uns bestätigt, man kann hochfahren. Also los, es sieht gar nicht so schlecht aus, aber ein giftiger Wind kommt uns entgegen. Langgezogen steigt die Strasse langsam durchs Tal hoch. Die Sicht ist gut, nur ein paar Schneegestöber kommen von den Gipfeln ins Tal. Nach Punta de Vaca kommt ein Richtungswechsel. Nun ist der Himmel verhangen und Schnee setzt ein. Nach Penitentes, einem Skiresort, ist die Schneegrenze erreicht. Oben bei Punte del Inca stellen wir uns auf den Parkplatz und warten ab. Da es heute Nacht bis -8°C geben soll sind wir unsicher, ob unser Diesel im Tank nicht flocken wird und wir dann feststecken bis er aufgetaut ist. Wir recherchieren im Internet, finden aber keine brauchbaren Hinweise. Erstmal warten wir deshalb ab. Das Wetter soll eigentlich in den nächsten Stunden besser werden. Die Möglichkeit, nach einem Blick auf den Aconcagua wieder ins Tal zu fahren bleibt. Sonnenuntergang ist erst um 20.00h, Zeit genug. Bald klart es tatsächlich auf, ein kurzer Spaziergang zur Puente del Inca, einem ehemaligen Thermalbad ist möglich. Anschliessend fahren wir zum Aussichtspunkt, von dem man den höchsten Berg der westlichen Hemisphäre sehen kann. Leider werden wir auf halbem Weg zur Umkehr gezwungen. Ein Polizist steht mitten in der Strasse und weist uns weg. Wirklich schade, so kurz davor. Wir geben auf und fahren zurück ins Tal. In Uspallata treffen wir auf zwei Schweizer Fahrzeuge und halten einen kurzen Schwatz. Sie sind unterwegs nach Norden. Für uns geht es weiter auf der RN 7 hinunter in tiefere Lagen. Ein schroffes enges Tal, in dem der Mendoza River fliesst, führt zum Stausee Potrerillos. Unterwegs passieren wir mal wieder eine dieser speziellen Anbetungsstätten, die es in Argentinien überall gibt. LKW-Fahrer verehren mit diesen Schreinen die Difunta Correa. Sie bringen ihr Opfergaben dar, besonders mit Wasser gefüllte Petflaschen. Sie gilt als Beschützerin aller, die allein durch die grossen Weiten reisen. Am See angekommen schauen wir uns verschiedene Plätze an und fahren noch kurz bis zu den Thermen von Cacheuta. Zum Schluss entscheiden wir uns aber doch für einen Platz oben am See.

Mittwoch, 1. November 2023

Wir verabschieden uns von diesem herrlichen einsamen Platz. Seit gestern ist ein einziger PW an uns vorbeigefahren. Heute soll das Wetter nicht so gut werden. Tatsächlich hängen schon tiefe Wolken über den Bergen. Auf dieser Seite des Tals ist es aber noch sonnig und windstill. Im nächsten Ort Barreal wird getankt und Lebensmittel aufgefüllt. Es ist immer wieder interessant wie hier eingekauft wird. Erst an der Kasse ist meist klar, ob man bezahlen kann, was man der Kassiererin vorlegt. Falls noch Geld übrig ist, geht man schnell und holt noch was, wenn man zu wenig Geld dabeihat, gibt man etwas zurück. Um das Dorf zu verlassen, muss kurz noch ein "Triumphbogen" für uns verschoben werden, dann sind wir wieder im Nichts angekommen. Bald darauf ist der NP El Leoncito erreicht. Es geht eine Stichstrasse hoch in die Berge. In einem Tal und auf seinen Höhen kann man kleinere Wanderungen machen. Zudem gibt es zwei Observatorien. Am Rangerzentrum angekommen bekommen wir leider die Info, dass der Park heute und morgen geschlossen bleibt. Schön blöd, gut ist es erst Mittagzeit. Wir fahren 90 km weiter bis Uspallata. Der Wind kommt heute von hinten und schiebt das D-Hai vor sich her. 60 km vor dem Ziel endet plötzlich der Asphalt. Bei langsamen Kreuzungen mit entgegenkommenden Fahrzeugen wird man wegen dem Wind vom eigenen Staub eingehüllt. Unterwegs begegnen wir dem Grader. Die Jungs machen einen super Job und halten die Fahrbahn gut in Schuss. Klar, sobald man sowas denkt, ist es schon anders. Nach den beiden Gradern ist die Strasse schlecht, Hermi lässt deshalb doch noch Luft ab für die letzten 15 km. Wir kommen nach einer weiteren Stunde in Uspallata an und stellen uns auf den Camping Municipal. Er ist zwar nicht der schönste aber für eine Nacht ok. Am späten Nachmittag gehen wir im kleinen Zentrum in ein Restaurant und anschliessend suchen wir noch die restlichen Lebensmittel zusammen, die wir heute Morgen nicht gefunden haben. An der Kasse fragt uns der nette Besitzer des Ladens nach unserer Nationalität, Suizo. Er klatscht in die Hände, Toni Romminger! In schnellem Spanisch erzählt er was. Keine Ahnung was, aber er ist wohl ein grosser Velo Fan. An der nächsten Türe hängt ein Schild, Café Suiza und Rossignol. Man muss sagen, die Argentinier sind verrückt nach der Schweiz.

Dienstag, 31. Oktober 2023

Die Nacht war herrlich ruhig. Heute Morgen lacht die Sonne wieder vom Himmel und der Staub hat sich gelegt. Die Strasse führt heute immer dem Rio San Juan entlang durchs Tal nach Westen. Es mündet in ein breites Hochtal. Bei Calingasta passieren wir eine Agrar- und eine Polizeikontrolle, kein Problem, bloss die Polizisten waren sich nicht einig, eine Beamtin zeigt uns an wir sollen stoppen, der Beamte daneben winkt uns durch, was nun? Die Männlichkeit siegt mal wieder, es kann weiter gehen. Einige Kilometer später zeigt ein Schild zum Cerro Alcazar. Eine Piste verschwindet zwischen Felsen. Nach gut 800m endet sie an einem Wendepunkt. Wir steigen aus und erfreuen uns an schönen Felsformationen in verschiedenen Farben, die uns umgeben. Das wäre auch ein schöner Platz für die Nacht. Wir finden, es ist noch etwas früh heute. Zurück auf der RN 149 biegen wir nach 5 km schon wieder ab. Eine weitere Piste führt etwas bergauf zum Cerro de los 7 colores. Oh wau, was für eine Landschaft. Hier sagen Bilder mehr als es Worte je ausdrücken könnten. Spontan entscheiden wir uns hier zu bleiben. Es ist gerade Mittagszeit, wir sitzen im Schatten und geniessen das einmalige Panorama um uns. Gegen Abend spazieren wir in die Umgebung und erkunden ein paar Täler. Hier gab es früher kleine Minen. Man muss vorsichtig sein, tiefe offene Schächte verstecken sich in der Umgebung, da will man nicht drin verschwinden! Abends erleben wir zuerst eine wunderschöne Abendstimmung und vor dem ins Bett gehen bestaunen wir den Sternenhimmel.

Montag, 30. Oktober 2023

Es windet kaum mehr, der Weiterfahrt steht nichts im Wege. Im Ort ist schon fleissig aufgeräumt worden, nur einige Kabel hängen noch sehr tief. Ups, uns wird zugehupt, Mist wir fahren falsch rum durch die Einbahnstrasse. Sorry, sorry, schnell abbiegen! Leider ist noch viel Staub in der Luft. Schade, die Sicht ist sehr getrübt. Es ist eine mystische Stimmung. Unterwegs treffen wir auf ein älteres deutsches Paar mit ihren Fahrrädern. Sie sind gerade dabei einen Reifen zu pumpen, brauchen aber keine Hilfe. Wir haben sie letzte Woche im Ischigualasto NP angetroffen. Hut ab vor ihrer Leistung. Die Fahrt führt weiter durch das Tal bis zum See Digue Cuesta del Viento. Der Name ist Programm, es IST windig, aber phänomenal. Im Hintergrund liegen die Schneeberge. Wir biegen von der Ruta 150 auf die 149 ab und dann auf die 412. Die wird nach wenigen Kilometern zur Piste. Wir sind aber unsicher, ob das die richtige Route ist. Nach weiteren Recherchen im Internet und im Buch entscheiden wir uns umzudrehen und der RN 149 weiter zu folgen. Wir sind auf knapp 2'000 müM, das Thermometer zeigt 25°C. Der höchste Punkt heute ist nach 30 km fast gerader Strasse, bei 2'630 müM erreicht. Einige Kurven führen schnell 1'000 Meter tiefer. Draussen sind es nur noch 17°C und auch die getrübte Sicht hat uns wieder. Wir schauen uns nach einem Übernachtungsplatz um. Etwas Vernünftiges ist weit und breit nicht zu finden. Nachdem die 149 ihre Richtung wieder geändert hat, geht es nochmal über die Berge. Es wird wieder wärmer. Auf 14 km geht es steil bergab und hier im Flussbett des Rio San Juan finden wir einen Platz für die Nacht. Es waren mal wieder 250 km Strecke, was so nicht geplant war. Jetzt sind wir aber zufrieden und gönnen uns erstmal ein kaltes Bier.

Sonntag, 29. Oktober 2023

Der Wind beginnt schon früh wieder am D-Hai zu rütteln. Allerdings stehen wir zwischen den grossen Bäumen eher windgeschützt. Nach unserer gewohnten Morgenroutine fahren wir los. Puh, im Dorf werden wir schon von Böen geschüttelt. Auf der Hauptstrasse kommt uns der Wind entgegen. Es rattert und knattert um und am Fahrzeug. Das macht definitiv keinen Sinn. Wir drehen um und fahren zurück zum Camping. Mittlerweile müssen wir schon diversen Kabeln ausweichen, die der Wind gelöst hat. Zurück auf dem Camping stellen wir uns auf den Platz von vorhin, aber diesmal mit dem Heck in den Wind. Nach einer weiteren Stunde ist der Spuk plötzlich vorbei. Nur eine leichte Brise kühlt uns. Die ist sehr willkommen bei 34° C. Zur Feier des Tages gönnen wir uns einen Apero und surfen dank Starlink den ganzen Nachmittag im Internet. Abends backt Hermi auf meinen Wunsch eine Pizza Tonno.

Samstag, 28. Oktober 2023

Wir haben ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt. Unser heutiges Ziel steht noch nicht fest. Zuerst müssen wir aber tanken. Das ist in Villa Union hoffentlich möglich. Die Tankstelle hat tatsächlich Treibstoff, fragt sich nur welche Qualität. Wir stellen uns in die Warteschlange. Es gibt nur 50 L des "normalen" Diesel, rein damit. Wir bezahlen dafür 37.5 Rappen pro Liter. Die berühmte Ruta Nacional 40 ist erreicht. Ein Beschrieb aus unserem Reiseführer: "Eine Strecke von Portugal bis zum Ural. Immer auf derselben Strasse. Keine Grenzkontrollen, kein Sprachengewirr, keine Ampel weit und breit. Für den Europäer kaum vorstellbar. 5'144 Kilometer vom Atlantik im Südosten entlang der Andenkordilleren ins Hochland im Nordwesten." Wir wenden, uns ab jetzt gegen Süden, den Nordwesten von Argentinien werden wir ein anderes Mal erkunden. Es ist weiterhin einsam aber die Landschaft ist interessanter. Berge, grüne Täler mit Weinanbau, ein Condor der durch die Lüfte segelt und 40 km weiter die nächste Tankstelle. Perfekt, die haben sogar wieder vom "guten" Diesel. Jetzt sind wir wieder versorgt, ein gutes Gefühl. Die 40 ist in gutem Zustand aber speziell. Von den Hängen rechts der Strasse führen viele Flüsschen hinunter in die Ebene. Sie alle queren die Strasse und für jedes wurde eine Vertiefung angelegt. So geht es in einem auf und ab 60 km weit. Wir sind auf 1'000 müM, die Temperatur ist zur Mittagszeit schon auf 30°C gestiegen. Man ist froh über den Wind, der durch die offenen Fenster streicht. Wir geniessen die Fahrt, heute ohne Musik, nur das Pfeifen der Luft, das Brummen der Reifen und das Summen des Motors dringt an unsere Ohren. Kurz vor Huaco biegen wir nach rechts ab auf die RP 49, die eine kleine Abkürzung zur Hauptroute 40 ist und über einen kurzen, aber steilen Pass führt. Ein Mirador bietet einen spektakulären Blick zurück ins Tal. Die Strasse ist stellenweise sehr schmal, aber es gibt kaum Verkehr. Einen engen Tunnel müssen wir auch noch durchqueren. Am Ende der Schlucht liegt eine Staumauer mit einem flachen See. Leider haben uns die Übernachtungsplätze, die in dieser Gegend angegeben waren, entweder nicht zugesagt oder waren geschlossen. Die nächste Möglichkeit ist 16 km weiter in San Jose de Jachal. Hier finden wir den Campingplatz El Horno. Wir stehen zwischen Olivenbäumen, gut geschützt vor den starken Windböen, die übers Land rasen. Der Wind lässt aber die 35°C nicht so heiss erscheinen. Wir sitzen bis spät draussen und schauen Fernsehen.

Freitag, 27. Oktober 2023

Gleich um halb acht und ohne Frühstück fahren wir zum Parque Provincial Ischigualasto. Unterwegs sehen wir zum ersten Mal Guanakos, die wilde Art der domestizierten Lamas. Im Park angekommen buchen wir eine Tour durch den Park. Es geht im eigenen Auto im Convoy und mit Guide auf eine 40 km lange Piste durchs Valle de la Luna. Der Vorteil dieser Art von Besichtigung ist ganz klar, es gibt nirgends Bemalungen, Ritzungen oder sonstige Zerstörungen. Bunte Hügel, bizarre Sandsteinformationen und rote Felswände dominieren die Landschaft. Wir hoffen unsere Bilder bieten euch einen Eindruck. Hier wurden zudem sehr viele Dinosaurier Skelette gefunden. Diesen Lebensraum findet auch die UNESCO schützenswert. 3 1/2 Stunden dauert die Tour. Bei der Formation Hongo (Pilz) verabschiedet sich der Guide und wir dürfen alleine zurückfahren. Leider hat sich einer der anderen Teilnehmer aus seinem Auto ausgeschlossen. Wir bieten Draht an, um die Türe zu knacken. Sie haben aber selbst welchen. Irgendwann konnten sie den Schlüssel erreichen, wir haben sie nämlich beim Museum wieder getroffen. Da es zurzeit nicht möglich ist auf dem hiesigen Campingplatz zu übernachten, es streift ein Puma durch die Gegend, fahren wir zum nebenan liegenden Nationalpark Talampaya. Das Land ist wieder flach aber rechts und links ragen Berge auf. Am Horizont entdecken wir erste Schneeberge. Es ist mit 26°C und Sonne sehr angenehm, aber auch trocken. Ab und zu tanzt eine Windhose übers trockene Land und wirbelt Staub auf. Es kommen uns ein paar Tanklastwagen entgegen, die Hoffnung morgen tanken zu können steigt. Nach einer Stunde Fahrt und der ersten nennenswerten Kurve erreichen wir den Campingplatz am Startpunkt der Touren in den Canon de Talampaya. Auf Nachfrage erfahren wir, dass man Touren für den nächsten Tag nur übers Internet reservieren kann. Das geht aber mit einer ausländischen Kreditkarte nicht. Kurzerhand entscheiden wir uns mit der Tour um 16.00h mitzufahren. Mittlerweile hat der Wind stark aufgefrischt und vermiest uns etwas die Aussicht und die kleinen Wanderungen im Canyon. Er war trotzdem sehenswert. Die Wände der Schlucht ragen kerzengerade zum Himmel, sind glattgeschliffen und leuchten hellrot. Gegen 18.00h sind wir zurück auf dem Camping und siehe da, heute wird gekuschelt. 3 andere Fahrzeuge stehen neben uns, obwohl der Rest der 18 Plätze noch frei ist. Wir steigen ein und machen es uns gemütlich. Draussen sitzen ist leider keine Option bei diesem Wind. Kurz vor Sonnenuntergang legt sich der Wind, Fenster auf für einen schönen Sonnenuntergang.

Donnerstag, 26. Oktober 2023

Nach dem Aufstehen hüpfen wir nochmal in den Pool. Um 8.30h rollen wir vom Platz und rumpeln zurück nach Serrezuela. Nun müssen die Reifen wieder befüllt werden. Hermann ist zufrieden mit seinem neuen Kompressor, pro Pneu dauert es 5 Minuten, um den normalen Druck zu erreichen. Bevor wir definitiv aufbrechen, frühstücken wir noch in einer Cafeteria. 2 Franken für 2 grosse Kaffee und 4 Gebäckstücke, wie machen die das? Um 10.00h nehmen wir die Strecke nach Westen in Angriff. Bald rollen wir durch topfebenes Gelände. Einsam ist es, am Strassenrand wachsen Büsche und Kakteen. Die Strasse ist ok, das D-Hai hat meist 80 kmh auf dem Tacho, nur ein paar Ziegenherden verlangen eine Temporeduktion. Nach 100 km ist Chamical erreicht. Im Hintergrund ragt eine Hügelkette in die Wolken. Wir kaufen Lebensmittel ein und weiter geht die Fahrt bis Patquia, hier wollen wir tanken. Pech gehabt, es gibt keinen Diesel. Jetzt wissen wir warum im letzten Ort so viele an der Tankstelle angestanden sind. Rechnen und Kilometer checken ist angesagt. Wir entscheiden uns weiterzufahren. Der Tank ist noch halbvoll und 3 Kanister haben wir auch noch. Links von uns wieder eine Bergkette mit Wolkenhaube und im Gebüsch grosse blühende Kakteen. Die Vegetation dieses trockenen Landes erinnert uns stark an die Baja California. Dann ändert sich das Panorama, rote Felsen tauchen auf und dahinter noch mehr Berge. Die Wolken reissen auf und lassen die Sonne durch. Wir sind mittlerweile wieder auf 1'000 müM. Nach 80 km kommen wir an unserem heutigen Ziel an. Das Hotel El Chiflon Posta Puebla liegt an eine kleine Felswand geschmiegt nahe einem spektakulären Tal. Leider können wir es nicht besichtigen, weil man es nur mit einem Guide betreten darf. Wir haben unseren heutigen Standplatz für die Nacht gleich neben der wenig befahrenen Strasse bezogen. Zurück im Hotel löschen wir unseren Durst mit einem Bier und surfen anschliessend im Internet. Um 19.00h können wir unser Essen im Restaurant bestellen, das um 19.30h pünktlich serviert wird. Wir sind die ersten, kurz danach treffen Leute an zwei weiteren Tischen ein. Huch, das sind ja beides Schweizer :-)). Mit einem Paar kommen wir ins Gespräch. Sie reisen auch schon 3 Jahre, allerdings in einem amerikanischen Van. Sie übernachten meist in Hotels, auch eine interessante Art des Reisens. Wir gehen bei Mondschein zurück. Als Hermi die letzte Runde ums Wohni dreht findet er im Schatten  eine Kröte die ihn anglotzt. Na dann gute Nacht.

Mittwoch, 25. Oktober 2023

Heute verabschieden wir uns nochmal von Meiers. Sie schlagen eine andere Richtung ein als wir. Für uns geht es zuerst hoch auf über 2'200 müM. Hier erstreckt sich eine riesige felsige Hochebene. Streckenweise erinnert die Landschaft an das Gotthardgebiet, sie ist einfach viel grösser. Auf der Fahrt hinunter in die Ebene ändert sich am Bild nicht viel. Leider hängt der Nebel wieder tief und verhindert die schönen Blicke in die Weite. In Mina Clavero auf 900 müM angekommen ist es grün. Wir durchfahren das geschäftige Touristenstädtchen, das aber zur Zeit noch völlig verschlafen ist. Es dauert eine Weile bis wir die urbane Zone verlassen haben und wieder durch die Einsamkeit rollen. Mehr oder weniger flach, auf guter Strasse fahren wir 100 km bis nach Soto. Rechts begleitet uns die Sierra Grande, links flaches Weideland, Felder und erste Vulkane tauchen auf. In Villa de Soto angekommen tanken wir auf. Die RN38 führt uns jetzt nach Nordwesten. Die Gegend scheint bekannt zu sein für den Olivenanbau. In Serrezuela verlassen wir die Asphaltstrasse und rumpeln 23 km durch die Landschaft bis zu den Termas de El Quicho. Unterwegs wird es uns zu bunt und Hermi lässt Luft aus den Reifen, damit die Fahrt über das Wellblech etwas bequemer wird. Wir bezahlen 2'000 Pesos Eintritt, ca. 2 Franken und dürfen dafür auch die Nacht hier verbringen. Am Ufer der Quelle wird geparkt dann steigen wir in unsere Badehosen und hüpfen ins 39°C warme Wasser. Nach dem Abendessen gönnen wir uns nochmal eine Runde bädele dann sind wir reif fürs Bett.

Dienstag, 24. Oktober 2023

Wir fahren weiter, einmal um den See herum und durch das städtische Villa Carlos Paz hindurch hoch in die Berge. Auf 1'200 müM landen wir im dicken Nebel, wie schade! Ha, kurz vor dem Ziel beim Parque Nacional Quedraba del Condorito, auf 1'700 müM erreichen wir die Sonne. Man muss sich am Infozentrum anmelden. Die nette Dame nimmt unsere Daten auf und gibt Informationen. Der Eintritt und die Übernachtung auf dem Parkplatz sind kostenlos. Unten steht schon das Fahrzeug von Meiers. Wir stellen uns dazu. Nach einem kleinen Lunch schnüren wir unsere neuen Wanderschuhe. Ein gut gewarteter Weg führt bergan zu einer Ebene, auf der man bis zu einem Aussichtspunkt laufen kann. Wir begnügen uns mit einem kürzeren Stück. Hermi sollte seine Wade nicht überanstrengen, zudem ist das Wetter nicht stabil, immer wieder ziehen Wolken und Nebel über die Kreten. Unterwegs entdecken wir Blumen, Kakteen und verschiedene Vögel. Kondore, die hier geschützt werden können wir leider keine erspähen. Zurück beim Wohni wird Siesta gemacht, die nahtlos in einen Apero mit Claudia und Armin übergeht. Gegen Abend backt Hermann eine Pizza während draussen stockdicker Nebel alles in Watte hüllt.

Montag, 23. Oktober 2023
Hermi und ich entscheiden uns noch einen Tag hier zu bleiben, um diverse Arbeiten zu erledigen und das Fenster abzudichten. Claudia und Armin fahren weiter. Wir verabschieden uns herzlich und widmen uns dann unseren Pendenzen. Beim Fenster können wir nicht viel machen, es wurde nicht wirklich gerichtet. Wir kleben wieder ein Band darüber damit es nicht rein regnet, ärgerlich. Hermi schreinert noch ein wenig an den Schränkchen und ich erledige Büroarbeiten. Der Himmel ist heute noch immer grau, aber es ist nicht kalt. Nachdem wir alle Arbeiten erledigt haben machen wir Feierabend. Draussen wird es stürmisch und drin ist es gemütlich und alles bleibt trocken.

Sonntag, 22. Oktober 2023

Der Morgen startet um 7.00h mit Regentropfen, die ans Fenster klopfen. Nach einer Weile erreicht uns wohltuend kühlere Luft. Wir gehen duschen, dabei entdecke ich in einer Ecke eine grosse Kröte und Hermi findet eine Gottesanbeterin in einem Baum. Es kann pünktlich um 10h losgehen. Wir haben uns überlegt, dass es heute noch keine Unruhen geben wird, da die ersten Ergebnisse der Wahlen wohl erst gegen Abend zu erwarten sind. 150 ereignislose Kilometer und einen Stopp später biegen wir auf die RN 19 ab, die uns direkt auf Cordoba zuführt. Langsam kommt die Sonne hinter den Wolken hervor und am Horizont ein erster Schimmer von Bergen, juhui. Auf der Umfahrungsstrasse geht es um die City rum und rein in die Hügel. Von Bergen kann eher nicht sie Rede sein, aber wir sind vom Mar Chiquita aus das ca. 50 müM nun auf 600 müM aufgestiegen. Heute scheint es keine Probleme mehr mit Treibstoff zu geben, wir tanken trotzdem wieder voll. Am Lago San Roque finden wir einen schönen Campingplatz direkt am Wasser und installieren uns. Um uns picknicken Einheimische, die uns auch mit Musik berieseln. Einer nach dem anderen kommt vorbei, bewundert unsere Fahrzeuge und macht ein wenig Smalltalk. Sogar die Kinder kommen vorbei, hola buenos dias! Wieder ein Ort zum Wohlfühlen! Eine Weile können wir noch draussen sitzen, dann wird es aber zu kühl. Wir wechseln ins D-Hai, Claudia kocht Penne Bolognese und wir machen den Salat dazu. Draussen fängt es an zu regnen, und Donner grollt über den See. Mist, was ist das? An unserem grossen Heckfenster laufen innen Tropfen runter. Wir hatten eigentlich das Fenster bei der Campermanufaktur richten lassen und die Jungs haben uns versichert, es sei nun alles wieder dicht. Fürs Erste legen wir Lumpen hin, um das Wasser aufzufangen. Dieses Problem müssen wir uns morgen ansehen!

Samstag, 21. Oktober 2023

Wir schlafen bis 8.00h, ups eigentlich wollen wir um 10.00h losfahren. Schnell raus aus den Federn, duschen und frühstücken. Um 10.30h sind alle drei Fahrzeuge abfahrtsbereit. Wir verabschieden Regula und Bruno, die nach Buenos Aires weiterfahren, um ein Problem an ihrem Jeep zu beheben. Meiers und wir machen uns auf den Weg zum Mar Chiquita, einem grossen Binnensee, der stark salzhaltig sein soll und einer tollen Vogelwelt Heimat bietet. Bis dorthin sind es aber rund 300km flache Pampa. Wenigstens ist jetzt die Strasse zweispurig und in gutem Zustand. Der Himmel ist bewölkt, aber es ist mit 29° schwülwarm. Der Verkehr ist heute sehr dünn und so rollen und rollen wir immer geradeaus durch die praktisch leere Landschaft. Jede kleine Kurve wird freudig kommentiert. Zum Glück sieht man am Navi, dass die Kilometer schwinden. Wir kommen an einem Eco Krematorium vorbei und fragen uns, was das wohl sein soll, hier draussen in der Pampa? In San Francisco, einer kleinen Stadt biegen wir ab auf die Ruta Provincial 1. Bevor wir aber weiterfahren machen wir eine Mittagspause an einer Tankstelle, danach nehmen wir die letzten 130 km in Angriff. Inzwischen zeigt sich die Sonne, es sind 35°C. Im kleinen Ort Balnearia kurz vor unserem Ziel in Miramar, tanken wir nochmal. Wir haben Glück, es gibt noch Diesel, aber nur noch vom "Guten". Nach uns bildet sich eine Schlange von PKWs die auch noch Sprit brauchen. Armin steuert den Campingplatz Don Osvaldo an. Wir bekommen Plätze für 3'900 Pesos, doppelt so teuer wie in Parana aber noch immer nur rund 5 Franken. Es ist brütend warm, deshalb gönnen wir uns erstmal ein eiskaltes Bier, dann sind wir bereit für einen Spaziergang ins Dorf. Es ist sehr hübsch und touristisch hier. Am Strand gibt es viele Badende und die Kneipen am Ufer sind auch gut besetzt. Wir gehen für den Sonnenuntergang in eine Bar und essen etwas Kleines in einem Restaurant gleich daneben. Auf dem Heimweg machen wir noch eine Runde vorbei an den Souvenirshops und essen ein Eis. Kurz sitzen wir noch draussen, dann geht es ins Bett. Alles Fenster sind geöffnet, um auch den kleinsten Luftzug einzufangen. Trotzdem sind es noch 30° C, schwitz, schwitz.

Freitag, 20. Oktober 2023

Wir frühstücken draussen mit Claudia und Armin, die anderen beiden schlafen aus. Anschliessend müssen wir in die Stadt zum Einkaufen. Der Plan wäre gewesen, im Zentrum eine SIM-Karte zu kaufen, der scheitert weil kein Parkplatz fürs D-Hai zu finden ist. Weiter geht es zu einem Walmart Supercenter. Wir wollen ein paar Vorräte einkaufen. Am Sonntag sind Wahlen und keiner weiss, ob es eventuell Probleme geben wird. Wir füllen auch nochmal Diesel, inkl. unserer 3 Kanister. Jetzt sollten wir für die nächsten Tage versorgt sein. Es geht zurück zum Campingplatz. Bruno macht ein Feuer, es gibt feine Grilladen vom Grill und gute Gespräche, die heute aber gegen 10.00h enden, weil uns der gestrige Abend noch in den Knochen steckt.

Donnerstag, 19. Oktober 2023

Wir werden früh wach, aber weil wir nochmal mit unseren Nachbarn schwätzen ist es wieder fast 10.00h bis es losgeht. Wir fahren noch einen Aussichtspunkt an. Am Strassenrand und im angrenzenden Wiesland haben sich ganze Capybaras versammelt und fressen gemütlich oder liegen einfach herum. Nachdem wir den Park verlassen haben nehmen wir eine Abkürzung über die Ruta 38 zur RN 18. Zum Glück fährt vor uns ein Laster der die Strecke genau kennt und uns dadurch hilft die schlimmsten Schlaglöcher zu umfahren. Im Ort San Salvador tanken wir, dann wechseln wir auf die Ruta Nacional. Es geht fast nur geradeaus. Rund um uns flaches Land auf dem Getreide angebaut wird. Es ist auch viel Buschland dabei und Rinderzucht wird auch betrieben. Nur wenige kleine und kleinste Orte fliegen vorbei. Die eigentlich 2-spurige Strasse ist reduziert auf eine und läuft im Gegenverkehr. Die neue Doppelspur, manchmal rechts, manchmal links von uns ist fast überall fertig, aber abgesperrt. Weiss der Himmel warum. Kurz nach 14.00h haben wir es geschafft. Auf dem Campingplatz in Parana warten schon Claudia und Armin auf uns. Für die beiden haben wir ein Ladegerät aus der Schweiz mitgenommen, welches gleich übergeben wird. Wir setzen uns zusammen und tauschen Erfahrungen und Geschichten aus. Gegen Abend kommen noch Regula und Bruno zu unserer Runde. Nun ist das Swisscamp komplett. Hermi kocht Risotto dazu gibt es ein Stück Fleisch. Claudia hat einen Apfelkuchen gebacken und Wein fliesst auch. Erst nach Mitternacht löst sich die fidele Runde auf.

Mittwoch, 18. Oktober 2023

Wir stehen um 7.00h auf und geniessen ein letztes Mal ein warmes Bad. Um 10.00h muss man das Gelände verlassen haben, also schnell frühstücken und dann los. In Salto versuchen wir bei einem Abdiab Büro unsere Mautschulden zu bezahlen. Leider ist das System gerade ausgefallen. Die nette Dame meint, wir können ohne Probleme bei unserer Rückkehr nach Uruguay bezahlen. Ok, es geht also weiter zur Grenze. Alle Formalitäten für beide Länder kann man auf der argentinischen Seite erledigen. Die Beamten-innen sind super freundlich und hilfsbereit. Was uns etwas irritiert ist, dass wir weder einen Ausreise- noch einen Einreisestempel für den Pass bekommen. Die Papiere fürs Auto haben wir. Auf Nachfrage wird uns bestätigt es sei alles in Ordnung so. Nach 45 Minuten sind wir also glücklich nach Argentinien eingereist. Zuerst fahren wir zu einem Supermarkt und füllen unseren Kühlschrank wieder auf. Im Stadtzentrum von Concordia wollten wir uns eigentlich eine neue SIM-Karte kaufen, aber die Läden sind um 15.00h noch alle geschlossen. Wir verschieben den Kauf auf morgen und düsen erstmal raus aus der Stadt und auf der Ruta Nacional RN 14 Richtung Süden. Die Landschaft ist auf dieser Seite des Rio Uruguay etwas mehr überwachsen mit Buschwerk und flach. Beim Eingang des Nationalparks El Palmar entrichten wir den Eintritt. Nun sind es noch 12 km Kiesstrasse bis zum Camping am Fluss. Links und rechts stehen Yatay Palmen, der Park wurde für sie eingerichtet. Sie können mehrere hundert Jahre alt werden und über 20m hoch. Unterwegs treffen wir auf Gruppen Capybaras, Wasserschweine. Am Rio Uruguay angekommen buchen wir uns für eine Nacht auf dem Campingplatz ein. So, nun erstmal entspannen. Wir gehen im Restaurant ein Bier trinken. Es wird eiskalt serviert und damit das auch so bleibt, steckt die Flasche in einer Isolation. Sieht fast aus wie eine Bombe. Wie schön wäre es auf dieser Welt, wenn alle Kriegsparteien nur solche Bomben hätten. Eigentlich wollten wir auch etwas essen, aber die Küche ist leider schon geschlossen. Bei der Rückkehr zum Wohni machen wir Bekanntschaft mit einer deutschen Familie, die für ein Jahr in ihrem selbst ausgebauten Van Südamerika bereist. Als wir später zum Wohni gehen, kommen wir n einem Viscacha Bau vorbei. Davor hockt das possierliche Tierchen, eine Chinchilla-Art und lässt sich ruhig bestaunen, solange man ihm nicht zu nah kommt. Sie sind nachtaktiv und später sehen wir die ganze Familie im Dunkeln grasen.